Kitzbüheler Anzeiger
14.08.2022
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Lösung im Taxler-Konflikt in Sicht

Das Halt- und Parkverbot für alle Fahrzeuge im Stadtgebiet zieht sich nicht nur den Unmut der Taxler zu, sondern sorgt auch für massive Streitigkeiten untereinander. Der Konflikt soll durch eine neue Verordnung im Auftrag der Stadtführung „entschärft“ werden.

Kitzbühel | Szenen aus dem Kitzbüheler Alltag: Ein Taxi hält auf Wunsch des Fahrgastes vor einem Lokal – im Halt- und Parkverbot – um ihn aussteigen zu lassen. Der Lenker eines konkurrierenden Taxibetriebes erspäht den Vorgang, fotografiert ihn und bringt ihn zur Anzeige. Die Folgen sind absehbar und ziehen gegenseitige Kontrollen, Beschuldigungen, eine Anzeigen-Flut und letztlich Streitereien, die teilweise zu eskalieren drohen, nach sich. Die Fronten haben sich mittlerweile verhärtet, die Nerven der Betroffenen liegen blank.

Rechtlicher Graubereich
Die Problematik ist in Kitzbühel nicht neu, sie zieht sich durch die Jahre und kocht immer wieder von Neuem auf. Stellplätze für Taxis sind in der Gamsstadt ohnehin ein knappes und daher umkämpftes Gut - immerhin sind in der Stadt mehr als 40 Taxiunternehmer ansässig, weiß Alexander Gamper. Der FP-Stadtrat, ehemals Obmann für Taxis, ruhenden Verkehr und Innenstadt, ist jetzt für Sicherheit zuständig und kennt die Situation. Denn das Halt- und Parkverbot für alle Fahrzeuge betrifft eben auch die Taxis, die dem Wunsch ihrer Fahrgäste aber nachkommen und diese vor allem an den zentralen Stellen der Stadt ein- und aussteigen lassen wollen.

Gamper: „Wenn also ein Taxi auf Wunsch des Gastes im so genannten Bermuda-Dreieck im Bereich Sporthotel Reisch/Fünferl hält, ist es eigentlich nicht erlaubt.“ Er spricht von einem „rechtlichen Graubereich“, da für die gewerbliche Personenbeförderung das Ein- und Aussteigen von Fahrgästen aber möglich sein müsse. Die Verärgerung der Taxler sei zum Teil verständlich. „Die Taxi-Standplätze befinden sich großteils nicht an den zentralen Stellen. Der Taxigast will aber so bequem wie möglich bis zu seinem Wunschziel befördert werden, ohne dafür einen Fußmarsch in Kauf nehmen zu müssen.“

Neue Verordnung bis zur Wintersaison
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Kitzbüheler Stadtrat der Thematik angenommen. Man sei um eine Lösung bemüht, bestätigen Gamper sowie Stadtchef Klaus Winkler auf Anfrage. In einem einstimmigen Beschluss wurde die Stadtpolizei beauftragt, eine Verordnung in Abstimmung mit Gutachten auszuarbeiten. Damit soll Rechtssicherheit geschaffen sowie das Ein- und Aussteigen von Taxigästen ermöglicht werden. Für den Bereich „Bermuda-Dreieck“ will man schon in Kürze eine Lösung finden, für das restliche Stadtgebiet bis zum Beginn der Wintersaison. Damit sollte dann auch unter den streitenden Taxlern endlich wieder Ruhe einkehren, hofft Gamper. Alexandra Fusser

Bild: Taxi-Standplätze sind in Kitzbühel ein rares und daher umkämpftes Gut. Foto: Hoyer 

 
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