Manuel Feller greift heuer voll an
Nach dem vom Winde verwehten Weltcup-Auftakt in Sölden wartet am Wochenende in Hochgurgl ein neuer Hang auf den Slalom-Artisten Manuel Feller und seine Kollegen.
Hochgurgl | Als der Weltcup-Riesentorlauf in Sölden nach 47 Startern aufgrund der Wetterbedingungen abgebrochen werden musste, lag der 31-jährige Manuel Feller mit einem Rückstand von 1,43 Sekunden auf Rang 8. Das nächste Rennen für die Technikspezialisten steigt am Wochenende in Hochgurgl, wo heuer erstmals ein Weltcup-Slalom stattfindet. Der ÖSV-Star Manuel Feller zählt bei dieser Premiere zum engeren Favoritenkreis.
Manuel, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es dir, wie fühlst du dich aktuell?
Danke, ich fühle mich derzeit ziemlich gut. Nach meinem Sturz beim Einfahren bei der WM hatte ich bis in den Sommer verletzungsbedingte Probleme. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich nach der WM die Saison beenden sollen. Der Aufbau für die heurige Saison ist im Anschluss aber sehr gut gelaufen. Ich habe mir Zeit gegeben und nichts überstürzt. Das Ergebnis war, dass ich heuer mehr Skitage hatte als je zuvor, ohne von körperlichen Problemen gebremst zu werden. Ich werde zwar nicht jünger, fühle mich aber heuer weit besser als in den letzten Jahren. Das merke ich auch daran, dass ich wieder den Spaß am Skifahren gefunden habe.
Wie ist der eine Durchgang beim Weltcup-Auftakt in Sölden für dich gelaufen?
Sölden war sehr, sehr positiv für mich. Ich habe ja nicht die besten Erinnerungen an diese Strecke, weil ich mir dort bisher immer sehr schwer getan habe. Da wir vor dem Rennen keinen einzigen Trainingstag mit Riesenslalom-Ski auf Kunstschnee hatten, war ich etwas angespannt. Gleich beim Losfahren habe ich aber gemerkt, dass es gut geht – Sölden hat sich selten so geschmeidig und gut angefühlt. Ich fand schnell einen guten Rhythmus und war am Ende in Anbetracht meiner relativ hohen Startnummer mit der Zeit zufrieden. Ein Ergebnis, auf das wir aufbauen können und das Selbstvertrauen gibt.
Was erwartest du von der Weltcup-Premiere in Hochgurgl?
Wir konnten letzte Woche erstmals auf der Kirchenkarpiste trainieren. Ich kannte zwar das Skigebiet vom Training, den neuen Weltcup-Hang aber noch nicht. Ich finde die Strecke richtig lässig, sie hat alles, was ein Slalom haben soll. Es ist sicherlich ein kleiner Heimvorteil, dass wir die Piste kennen, wir hatten jedoch noch kein Training unter Rennbedingungen. Zumindest wissen wir, was uns ungefähr erwartet. Die Schneebedingungen sind in der Höhe von knapp 2.500 Metern bereits optimal, es fühlt sich dort oben schon richtig nach Winter an. Dass wir ein weiteres Rennen in Tirol haben, gibt mir einerseits einen zusätzlichen Ansporn, macht es aber aufgrund der heimischen Erwartungen aber auch nicht leichter. Das Team hat aber bereits in Sölden gezeigt, dass wir gut drauf sind und das möchten wir auch in Hochgurgl wieder in ähnlicher Form zeigen.
Welche Saisonziele verfolgst du, wie schaut es mit Kitzbühel aus?
In erster Linie hoffe ich, dass ich wieder mit der gleichen Form nach Kitzbühel komme, wie im vergangenen Jahr. Dann bin ich vom skifahrerischen Können her in der Lage, um den Sieg mitzufahren. Über die gesamte Saison geht es mir darum, bei jedem Rennen soweit konkurrenzfähig zu sein, dass ich um das Podium mitfahren kann. Für den Sieg müssen zeitgleich mehrere weitere Faktoren stimmen. Im Allgemeinen wird es im Slalom für mich einfacher sein, als im Riesenslalom, bei dem Marco Odermatt in einer eigenen Liga fährt, aber auch Marco Schwarz sehr stark ist.
Das Gespräch führte Armin Hoyer
Bild: Manuel Feller fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr. Reicht es heuer für den Kitzbühel-Sieg? Foto: Stefan Adelsberger