Kitzbüheler Anzeiger
26.03.2023
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Mehr Mut zum Preis zahlt sich aus

Was nichts kostet, ist nichts wert – Jeder kennt diese Weisheit, doch im Tourismus fehlt oft das Selbstbewusstsein, sich daran zu halten. Die Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH (KAM) startete deswegen eine Seminarreihe für Vermieter unter dem Motto „Mut zum Preis“.

Kirchdorf | Jüngst erfolgte die Auftaktveranstaltung in Kirchdorf. Das Interesse der Vermieter im KAM-Einzugsbereich – es sind dies die Verbände St. Johann, Brixental, Pillerseetal und Hohe Salve – war groß.  Und auch die drei nachfolgenden Workshops sind mit über 100 Teilnehmern gut gebucht.
Das zeigt bereits auf, dass das Thema Preisgestaltung für Hoteliers ein dringliches ist. Thomas Steiner von der beauftragten Agentur „Kohl und Partner“ erläuterte dazu: „Wir merken, dass die Preisgestaltung oft ein ‚Ausprobieren‘ ist.“ Die jüngst überstandende Coronapandemie, steigende Inflation und Energiepreise sowie Fachkräftemangel erschweren es den Unternehmern zusätzlich, das richtige Etikett an ihre Leistung zu hängen. Das wäre aber wichtig, denn es steht viel auf dem Spiel: „Ohne Steigerung der Preise verlieren Betriebe bis zu 50 Prozent der Ergebnisse“, so Steiner.

Um zu veranschaulichen, wo man preislich im Vergleich mit dem regionalen Mitbewerb liegt, zeigte der Experte einige Beispiele aus der aktuellen Wintersaison auf. Es stellte sich dabei heraus, dass die KAM-Betriebe die Preisschraube durchaus noch nach oben drehen können. Denn die Qualität, die vor Ort geboten wird, hat selbstverständlich ihren Wert. „Wer nur kommt, weil‘s günstig ist, zieht irgendwann weiter“, bringt es Steiner auf den Punkt. Gleichzeitig mit dem Ist-Stand bei den Zimmerpreisen erhob die Agentur noch, inwieweit die Vermieter der Region bereit sind, Nachlässe zu gewähren.

20 Prozent gaben auf Nachfrage Rabatt
35 Prozent blieben bei der Nachfrage nach Rabatten standhaft, 30 Prozent boten eine günstigere Zimmerkategorie an, immerhin ein Fünftel gewährte einen Nachlass und weitere 15 Prozent boten Zusatzleistungen an – das ergab ein Inkognito-Check von „Kohl und Partner“.
Insgesamt, so der Experte, ist eine Mischung aus Kosteneffizienz, Preissteigerung und Verkaufsoffensive gefragt, um am Beherbergungsmarkt zu bestehen. Details für die einzelnen Betriebe folgen dann bei den jeweiligen Seminaren.

Fünf Tipps für bessere Erträge
Dennoch hat Steiner fünf allgemeingültige Tipps für die Anwesenden parat: Erstens „Mut zum Preis“.  Die explodierenden Kosten müssen auf der Einnahmenseite abgebildet werden. Zweitens „Mut zur Differenzierung“ – etwa bei Saisonen, Zusatzleistungen oder Aufenthaltsdauer. Drittens: „Mut zu flexiblen Preisen“: Die Nachfrage verändert sich laufend. Deswegen ist es auch nicht verkehrt, wenn man sich als Dienstleister dieser Entwicklung anpasst, um das Ertragspotenzial z.B. in der Hochsaison voll auszuschöpfen und die Kunden gleichzeitig zum frühbuchen zu animieren.  Viertens: „Mut zu mehr Profil“. Betriebe mit Profil tun sich leichter damit, ihren Wunschpreis zu erzielen. Und schließlich: „Mut zur Vertriebsoffensive“ – ist mein Betrieb überhaupt online und direkt buchbar? Elisabeth Galehr

Bild: Thomas Steiner informierte über Preisstrategien für Hoteliers. Foto: TVB

 
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