Kitzbüheler Anzeiger
08.05.2021
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Mehrheit hält an Planung fest

Ob die Bergstraße dafür ausgelegt ist? Anrainer der Weggemeinschaften Apfeldorf und Hirschbergweg in St. Johann äußerten Bedenken zum geplanten „Kitz Alpen Resort“.  Die Mehrheit des Gemeinderates hält an den Plänen für das Hotel-Großprojekt fest.

St. Johann | Von der Mehrheit der Mitglieder der Weggemeinschaften Apfeldorf und Hirschbergweg kommen Bedenken bezüglich der erhöhten Frequentierung der Zufahrtsstraße zum geplanten „Kitz Alpen Resort“. Die Anrainer finden, dass die Bergstraße für das Hotel-Großprojekt mit 269 Betten im Bereich Berglehen nicht ausgelegt ist. In ihrer Stellungnahme zum Hotelprojekt, die am Montagabend im Gemeinderat behandelt wurde, weisen sie auf ein großes Gefahrenpotential aufgrund fehlender Ausweichen, Beleuchtung und Verkehrsspiegel hin. Zudem fragen sich die Anrainer, ob die Baulast der Straße für das bevorstehende Verkehrsaufkommen ausgelegt ist.

Gutachter geben ihr OK
Bauamtsleiterin Hanna Dunkelberg erklärt, dass es zu allem ein Sachverständigen-Gutachten gibt: „Das Verkehrsbüro hat keine Bedenken bezüglich Verkehrsfrequenz. Auch die Baulast wird von einem Gutachter als ausreichend bewertet.“ Ausweichen seien erst erforderlich, wenn es zu einer weiteren Bebauung des Gebiets kommen sollte, zitiert Dunkelberg aus dem Gutachten.
Bedenken gab es von Seiten der Anrainer auch bezüglich der Rodelbahn und eines Kettenanlegeplatzes. Für die Rodelbahn rät der Verkehrsplaner zu einer Absperreinrichtung – hierfür wäre die Bergbahn zuständig. Der Kettenanlegeplatz sorgt nur für geringfügige Beeinträchtigung, sagt der Gutachter.

Uneinigkeit im Gemeinderat
Die Mehrheit des Gemeinderates (13:5) hält an den Plänen für das „Kitz Alpen Resort“ fest. Nicht alle hatten damit aber eine Freude. „Wenn man ihnen dort oben schon einen Komplex hinstellt, dann sollte man diese Stellungnahme ernst nehmen. Ich hoffe nicht, dass zuerst ein Unfall passieren muss“, spricht sich die parteifreie GRin Claudia Pali nach wie vor gegen das Hotelprojekt aus. Ihr schließt sich der Grüne GR Andreas Schramböck an. Auch Peter Wallner (SP) hält die Bedenken der Anrainer für gerechtfertigt: „Das ist genau der Grund, warum ich gegen dieses Großprojekt bin. Als wir den Erstbeschluss dafür fassten, waren es ganz andere Parameter und die touristische Situation hat sich in St. Johann verändert.“ Johanna Monitzer

Bild: Der Baustart für das „Kitz Alpen Resort“ soll spätestens 2022 erfolgen. Es entstehen 269 Betten, verteilt auf zwölf Gebäude. Finanziert wird das Projekt über „Buy to let“ – d.h. die Einheiten werden an Investoren verkauft. Visualisierung: Kitz Alpen Resort

Aufgefallen Abstimmungs-Chaos
St. Johann | Selbst der bestorganisierteste Gemeinderat gerät hin und wieder ins Strudeln. So geschehen am Montagabend bei der Abstimmung in St. Johann über die Bedenken der Weggemeinschaften zum „Kitz Alpen Resort“.
Beim ersten Urnengang war wohl einigen VP-Gemeinderäten nicht klar, über was sie abstimmen. Die Abstimmung endete unentschieden 9:9 (FPÖ-GR Robert Wurzenrainer fehlte). Nachdem Klarheit geschaffen wurde, wiederholte man die Abstimmung. Mit dem Ergebnis, dass die Mehrheit wie vorauszusehen war, an den Plänen für das Hotel-Großprojekt fest hält (13:5).

Pikantes Detail am Rande: Wenn FPÖ-GR Robert Wurzenrainer, ein vehementer Projektgegner, anwesend gewesen wäre, hätte man in der ersten Abstimmung eine Mehrheit gegen das Hotelprojekt gehabt. Was dann wohl gewesen wäre? Darum vollste Konzentration bei jeder Abstimmung. Die Gemeinderäte nahmen es mit Humor. Johanna Monitzer, monitzer@kitzanzeiger.at

 
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