Kitzbüheler Anzeiger
13.11.2021
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Metaller bekommen Lohnerhöhung

Erst die fünfte Verhandlungsrunde brachte den Abschluss – in der Metallindustrie gibt es höhere Löhne. Noch aber laufen die Verhandlungen für das Metallgewerbe, u.a. für die Schlosserbetriebe.
 
Innsbruck, Kitzbühel | Es waren harte Verhandlungen, die in den vergangenen Wochen von den Vertretern der Gewerkschaften mit jenen der Metalltechnischen Industrie geführt wurden. Im Mittelpunkt standen die Forderungen nach höheren Löhnen und Gehältern. Mit den ersten Angeboten zeigten sich die Gewerkschafter jedoch nicht einverstanden. Auch in Tirol stieg der Unmut bei den Arbeitern, die in den Bereichen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Herstellung von Metallwaren und in Gießereien tätig sind.
Im Bezirk Kitzbühel gibt es in diesem Bereich allerdings nur ganz wenige Unternehmen, wie auch der zuständige Vertreter der GPA, Christof Federspiel, betont. Allerdings gibt es noch eine weitere Unterscheidung – denn es gibt in Kitzbühel wiederum zahlreiche Unternehmen im Bereich Metallgewerbe.

Veitsch-Radex größter Betrieb der Branche
Insgesamt sind 52 Betriebe bei der Wirtschaftskammer Mitglieder der Sparte Industrie. Der größte Betrieb, der zur Metallindustrie gehört, ist übrigens die Firma „Veitsch-Radex RHI Magnesita“ in Hochfilzen, wie Christof Federspiel weiß. 2.812 Unternehmen sind Kammermitglieder in der Sparte Handwerk und Gewerbe. In die Kategorie Metallgewerbe fallen etwa Schlossereien und Installateure,  klärt Federspiel auf. Während die Kollektivverträge für die Industrie immer von 1. November bis 31. Oktober laufen, sind jene für das Gewerbe für jeweils das Kalenderjahr gültig. Die Kollektivverhandlungen stehen daher für diesen Bereich demnächst noch an.

Vorerst aber wurden die Verhandlungen mit der Metallindustrie geführt – die Samthandschuhe blieben da stecken. Fünf Verhandlungsrunden waren notwendig, um zu einer Entscheidung zu gelangen. In der Vorwoche spitzte sich die Situation dann auch tirolweit zu. Die Arbeitnehmer hätten eine spürbare Erhöhung der Einkommen mehr als verdient, Klatschen allein reiche nicht, so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.
Auch in Tirol verhallte dieser Ruf nicht ungehört. Warnstreiks auch in Tiroler Betrieben waren die Folge - in 20 Betrieben wurden befristete Streiks durchgeführt.

Am Samstag gab es eine fünfte Verhandlungsrunde, die schlussendlich dann doch noch zu einer Einigung führte. Christian Knill, Obmann des Fachverbandes für Metalltechnische Industrie, informierte über das Ergebnis.
Demnach werden die Ist-Löhne und Gehälter um 3,55 Prozent erhöht, die KV-Löhne und Gehälter um drei Prozent. Auch die Lehrlingsentschädigungen werden um durchschnittlich 5,5 Prozent steigen. Außerdem wurden für die Betriebe Erleichterungen bei den Rahmenbedingungen für Wochenend- und Feiertagsarbeit erzielt. Und es wurde vereinbart, in einer Arbeitsgruppe „Zukunft der Arbeitszeit“ flexiblere Arbeitszeitmodelle weiterzuentwickeln.

Für Firma APL eine Herausforderung
Einer der größeren der Branche ist unter anderem die APL Apparatebau in Hopfgarten. „Die erzielte Einigung und damit verbundene Kostensteigerung für die Betriebe ist für uns herausfordernd, aber vertretbar. Leider geht davon ein Großteil in die Staatskasse und nicht an die Mitarbeiter, wo er eigentlich ankommen sollte. Ein sehr positives Signal sind die 5,5 Prozent für Lehrlinge. Die Branche bekennt sich damit zur Nachwuchsförderung und gibt eine Antwort auf den Fachkräftemangel. Insofern bin ich sehr positiv, auch was die Auftragslage in den nächsten Monaten betrifft“, erklärte dazu Geschäftsführer Markus Widner.
„Wichtig für alle Bereiche, somit auch für Metall-Gewerbe und Metall-Industrie, ist sicher, dass mit den Kollektivverträgen jedes Jahr auch das Weihnachtsgeld neu unterschrieben werden muss. Gerade vor der Adventzeit ein positiver Aspekt“, so Federspiel. Margret Klausner

Bild: Die Kollektivverhandlungen für die Metallindustrie sind abgeschlossen, die für das Metallgewerbe – hier fallen auch Schlossereien oder Installateure darunter – laufen derzeit noch. Foto: Nivergall/Pixabay

 
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