Kitzbüheler Anzeiger
25.01.2015
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Mit Elefanten Lebenstraum erfüllt

Mit einem großen Fest eröffnete Tina Hötzendorfer vergangenes Wochenende ihre eigene Galerie „Rollin’Art“ in St. Johann. Seit einem Snowboardunfall sitzt die 28-jährige im Rollstuhl und hat sich nicht nur ins Leben zurückgekämpft, sondern gibt auch anderen Betroffenen Mut.

St. Johann. | Eines fällt sofort auf, wenn man Tina Hötzendorfer trifft – ihr strahlendes Lächeln und ihre mitreißende Ausstrahlung.  Die 28-jährige St. Johannerin eröffnete am vergangenen Wochenende ihre eigene Galerie „Rollin’Art“ und erfüllte sich damit einen Lebenstraum.  Neben ihren eigenen Arbeiten sind auch Werke des Malers Rudolph Pigneter ausgestellt.

3. Februar 2008 wurde zum Schicksalstag

Es war einer jener Wintertage, die man schon als kitschig bezeichnet – für Tina Hötzendorfer war der 3. Februar 2008 jedoch jener Tag, der ihr Leben von Grund auf veränderte. Die damals  21-Jährige war mit Vater Kurt und Bruder Manuel beim Snowboarden im St. Johanner Skigebiet. „Ich war weder schnell noch riskant unterwegs“, erinnert sich Tina. Plötzlich verkantete sich jedoch das Board, Tina flog durch die Luft und prallte mit dem Genick auf. Im Krankenhaus dann die schreckliche Gewissheit – der sechste Halswirbel war völlig zertrümmert.  Die verheerende Folge: Querschnittslähmung.

Kampf um ein selbstbestimmtes Leben

„Mir war relativ schnell klar, dass ich mein Leben im Rollstuhl verbringen werde“, sagt Tina. Anfänglich konnte die junge Frau nicht einmal die Arme bewegen. Doch auch trotz dieser Diagnose gab Tina nicht auf. Nach einer langen Therapie in Bad Häring und viel eigenem Engagement hat sie es auf bewundernswerte Weise geschafft, ein nahezu selbstbestimmtes Leben zu führen. Lebensbejahend sei sie trotz dieser Diagnose immer geblieben, sagt die junge Frau, auch wenn es natürlich auch viele Tiefpunkte gegeben hätte. Tina lebt heute sehr selbstständig in einer barrierefreien Wohnung und hat sich erfolgreich der Kunst verschrieben. Dank der Unterstützung ihrer Familie, Vater Kurt, Mama Maria, Bruder Manuel und auch Freund David hat sie den Kampf zurück ins Leben geschafft.

Eigene Galerie als Lebenstraum

Vor etwa drei Jahren hat Tina die Kunst für sich entdeckt und malt trotz ihrer gelähmten Finger wunderschöne Bilder, vor allem ihre „Glückselefanten“, die es inzwischen auch auf Tassen oder Taschen gedruckt gibt, gehen weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Eine eigene Babykollektion hat sie ebenso entworfen, wie ihren eigenen Schmuck. Ihre Werke waren inzwischen in zahlreichen Ausstellungen, sogar in New York, zu sehen. Mit der  Eröffnung der Galerie „Rollin’Art“  in St. Johann hat sie  sich jetzt ihren großen Traum erfüllt, überdies engagiert sich Tina als Kreativtherapeutin im Rehazentrum Bad Häring.

Die Eröffnung wurde groß gefeiert

Zur Eröffnung konnte Tina Hötzendorfer dann auch einige prominente Rollstuhlfahrer begrüßen – darunter den bekannten Behindertensportler Thomas Geierspichler sowie Wolfgang Illek von „Wings vor Life“ – einer Stiftung, die sich der Rückenmarksforschung verschrieben hat. „Vielleicht kann ich eines Tages wieder aus dem Rollstuhl aufstehen“, sagt Tina, doch für sie ist das Leben trotz Querschnittlähmung lebenswert.

Öffnungszeiten der Galerie in der Speckbacherstraße 37: Montag bis Freitag, jeweils von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr. Mehr Informationen unter www. rollinart.at. Margret Klausner

Bild: Stolze Familie: Tina mit Vater Kurt Schmiedberger sowie Mama Maria und Bruder Manuel (v.l.).

 
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