Kitzbüheler Anzeiger
17.07.2024
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Mit Teamgeist und viel Herz zurück auf die Erfolgsspur

2010 stand das Kitzbüheler Tennisturnier kurz vor dem Aus. Heute blicken Veranstalter Markus Bodner und Herbert Günther positiv in die Zukunft.

Kitzbühel | Rod Laver, Arthur Ashe, Ivan Lendl, Boris Becker, Pete Sampras, Guillermo Vilas oder Thomas Muster – die Liste jener Asse, die in den vergangenen 80 Jahren in Kitzbühel aufgeschlagen haben, liest sich wie das Who-is-Who der internationalen Tennisszene. Und dennoch stand die Zukunft des Turniers zwischendurch auf Messers Schneide. Aus Liebe zum Sport und der Tennistradition in Kitzbühel verpflichtet, übernahmen Markus Bodner und Herbert Günther 2010 die Turnierleitung und wagten den Neuanfang.

„Wir wurden anfangs eher belächelt. Das Turnier war am Boden, es gab nicht einmal mehr eine Lizenz. Die wirtschaftliche Situation schien aussichtslos“, erinnert sich Markus Bodner. Und Herbert Günther ergänzt: „Unsere erste Turnierwoche war noch schwieriger als erwartet: Das Wetter war katastrophal, es gab Hagel und Sturm. Wir hatten keine Sponsoren und das Image des Sports war schlecht. Dementsprechend wenig Zuschauer kamen, wir spielten im ersten Jahr ja nicht einmal im Stadion. Wir mussten die Eltern überzeugen, dass wir zumindest ein paar Ballkinder bekamen.“

Teamgeist als großes Erfolgsgeheimnis
Die beiden drückten den „Reset-Button“ ohne zu wissen, ob es funktionieren wird. Mit viel Herz und Engagement gelang Markus Bodner und Herbert Günther der Umbruch. „Unser Ziel war es von Anfang an, das Turnier aus Sicht der Fans neu zu gestalten. Eine Atmosphäre zu schaffen, wo sich Zuschauer und Tennisspieler gleichermaßen wohlfühlen. Der Teamgedanke spielte dabei eine große Rolle“, erzählen die beiden.

Zur Geschichte des Turniers -> 125 Jahre Tennis in Kitzbühel

Heute blickt das Organisationsteam auf fast 14 Jahre Erfahrung zurück. Denn beinahe alle Mitarbeiter der ersten Stunde sind auch heute noch im Einsatz – wie zum Beispiel Matthias Dallinger oder Florian Zinnagl. Der gebürtige Niederösterreicher kam 2011 ins Boot und ist heute nicht nur Geschäftsführer der Turniergesellschaft, sondern weltweit als Experte für die Organisation von Sportevents gefragt. Kitzbühel ist in den vergangenen Jahren seine Heimat geworden.

„Das Team ist gemeinsam mit dem Event gewachsen. Wir haben viel ausprobiert, sicherlich auch einige Fehler gemacht, aber im Grunde genommen hat immer die Freude überwogen“, so Günther. Auch wenn es anfangs nicht leicht war. „Wir haben alles selber gemacht, vom Brezen backen bis hin zur Beschilderung. Manchmal haben wir bis drei Uhr in der Früh gearbeitet“, schmunzelt Bodner.

Die größte Herausforderung war und ist auch heute noch die Organisation der Mitarbeiter. „Wir wachsen innerhalb von einer Woche von drei auf 500 Mitarbeiter. Ohne Erfahrung kommt man da schnell an seine Grenzen“, wissen die beiden. Probleme, genug Ballkinder zu finden, gibt es nicht mehr: „Inzwischen haben wir eine lange Warteliste.“

Turnier hat heute wieder einen großen Namen
Auch wenn die Skepsis anfangs groß war, die Unterstützung der heimischen Bevölkerung war vom Start weg riesig. „Jeder hat irgendwie mitgeholfen. Viele kleine Firmen haben uns gesponsert und unterstützt. Ohne sie wäre das Turnier heute sicher nicht dort, wo es jetzt steht“, sind sich Markus und Herbert einig.

Der Funke der Begeisterung der beiden Tennisfans ist auf ganz Kitzbühel übergesprungen und schon bald ging es mit dem Turnier wieder aufwärts. Auch in der internationalen Tenniswelt hat das Generali Open wieder einen hohen Stellenwert – nicht zuletzt auch durch die Mitwirkung von Turnierdirektor Alex Antonitsch. Aber auch Babsi Schett und viele andere Sportstars sind seit vielen Jahren gerne Teil des Turniers.

„Inzwischen ist alles einfacher. Wir sind wirtschaftlich abgesichert“, so Veranstalter Herbert Günther. Sogar während Corona hat man ein Event auf die Beine gestellt. „Wir waren eines von nur acht Turnieren weltweit (von insgesamt 64), das stattgefunden hat – alles Metropolen, darunter das kleine Kitzbühel.“

Die meisten Wünsche gingen in Erfüllung
Nachdem das Turnier im letzten Jahr erstmals gleich an mehreren Tagen ausverkauft war, sind die meisten Wünsche von Markus Bodner und Herbert Günther inzwischen in Erfüllung gegangen. Jammern zählt ohnehin nicht zu den vorrangigen Eigenschaften der beiden und so ist die Frage nach weiteren Zielen schnell beantwortet: „Wir wollen die Qualität des Turniers weiter steigern und immer besser werden. Mehr Besucher sind eigentlich nicht möglich, unsere Sponsoren halten uns seit vielen Jahren die Treue und das Spielerfeld ist für ein Turnier unserer Kategorie sensationell“, bilanzieren die beiden zufrieden. Einen großen Traum gäbe es allerdings: ein wetterunabhängiger Center Court. Doch das ist finanziell eine Riesenherausforderung und wird wohl noch länger auf der Wunschliste der Kitzbüheler Turnierorganisatoren stehen. Bis dahin bleibt nur die Bitte an den Wettergott, in der Turnierwoche für möglichst viele Sonnenstunden zu sorgen. sh

Bild: Ein echtes Dreamteam: Veranstalter Markus Bodner, Turnierdirektor Alex Antonitsch, Veranstalter Herbert Günther und Generali Open Geschäftsführer Florian Zinnagl. Foto: Mia Knoll

Programm
Samstag, 20. Juli: ab 11 Uhr: Qualifikation
12 Uhr: Turnier-Auslosung
ab ca. 17 Uhr: Turnier-Opening mit live DJ

Sonntag, 21. Juli: 11 Uhr: Qualifikation
11 Uhr: Weißwurst-Frühschoppen
anschl. an Quali: One Shot Cup Finale am Grandstand
ab ca. 17 Uhr: Live-Konzert der Band „folkshilfe“

Montag, 22. Juli – Kitz4Kids Day
11 Uhr: Start 1. Runde

Dienstag, 23. Juli – Ladies Day mit Babsi Schett
11 Uhr: Spielstart 1. Runde
19.30 Uhr: Night Session mit Dominic Thiem (geplant)

Mittwoch, 24. Juli: 11 Uhr: Spielstart Achtelfinale

Donnerstag, 25. Juli: 11 Uhr: Spielstart Viertelfinale

Freitag, 26. Juli:
10.30 Uhr: Semifinale Doppel
12.30 Uhr: Semifinale Einzel
ab 19.30 Uhr: Champions Night - 80 Years Anniversary mit Live-Band und DJ

Samstag, 27. Juli:
11 Uhr: Doppel-Finale mit anschl. Siegerehrung
anschl. Finale Generali Race to Kitzbühel
13 Uhr: Einzel-Finale mit anschl. Siegerehrung

Weitere Infos unter www.generaliopen.com

 
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