Kitzbüheler Anzeiger
19.10.2022
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Modernes Material für Gipfelkreuz

Genau 40 Jahre nach der Segnung des Gipfelkreuzes aus Lärchenholz wurde heuer auf dem Hörndl ein Kreuz aus Edelstahlblech aufgestellt.

Einer der höchsten Mittersiller Hausberge, das Hörndl (2.852 m), hat ein neues Gipfelkreuz bekommen, das Glauben, Tradition, Naturliebe und Hightech verbindet. Auf dem neuen Kreuz steht wieder der Schiller-Spruch „Auf den Bergen ist Freiheit!“
Im Jahr 1982 errichteten die Naturfreunde Mittersill auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Walter Reifmüller und unter Obmann Helmut Erlach das erste Kreuz aus Lärchenholz. Das Gipfelbuch verzeichnete Mitte der Achtziger Jahre einen Besuch von Reinhold Messner, der das neue Kreuz  von der Felbertauernstraße aus sah und direttissima aufstieg.

Erinnerungen an Bergfreunde
In Erinnerung ist noch die Herausforderung durch Regen, Wind und Kälte bei der Einweihung des ersten Kreuzes durch Pfarrer Richard Schwarzenauer im Juli 1982. Beim Abstieg im Nebel halfen die Masten der knisternden Stromleitung über den Tauern als Wegweiser zur St. Pöltener Hütte, wo die Hüttenwirtsleute bereits die durchnässte Truppe der 22 Feiernden erwartete. An den  damaligen Hüttenwirt Helmut Strohmaier, der mit viel Idealismus und (von Windkraft bis Solarkocher) Kreativität über 40 Jahre lang die St. Pöltener Hütte betreute, wurde bei der Segnungsfeier des neuen Kreuzes gedacht. So wie an seine Frau Gitta, den seinerzeitigen Kreuzaufsteller Ernst Rieder und an weitere verstorbene Bergfreunde wie den Berg-Wegmacher und unermüdlichen Markierer Franz Pertl sowie an Franz Neumayr.

Zur Feier auf dem Hörndlhorn war auch eine Abordnung der Alpenvereinssektion Oberpinzgau gestiegen, die damit das seit Jahren konstruktive Miteinander der beiden Mittersiller Bergvereine bekräftigte. Ein Bläserquartett spielte bei der Segnungsfeier, aber auch beim Hüttenabend und beim Frühschoppen auf der St. Pöltener Hütte.

Laserschneideanlage und 3D- Gestaltung
Beim Wortgottesdienst las der Benediktinerbruder Thomas Hessler, Prior des Europaklosters Gut Aich bei St. Gilgen, die  Evangeliumsstelle von der Verklärung Christi am Berg Tabor, wo es heißt: Sein Antlitz strahlte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.

Tradition und Hightech
Mit dem Hörndl-Gipfelkreuz ist die Verbindung von Tradition und Hightech geglückt. Naturfreunde-Obfrau Theresia Pfeffer dankte den anwesenden Meisterhandwerkern der Firma Felberschmied Christian Neuschmid, die mit ihrer Laserschneideanlage die Teile des Kreuzes zugeschnitten und danach gekantet, zusammengeschweißt, geschliffen und poliert haben. Das Vorhaben berechnet, konstruiert und 3D-gestaltet hat mit modernster Technik Naturfreunde-Vorstandsmitglied Jörg Moosbrugger.

Als guter (Berg)geist hinter dem Projekt stand Harald Millgrammer, der Mittersiller Doyen für Bergsport und Alpinismus. Er war schon vor 40 Jahren beim ersten Kreuzaufstellen dabei und sorgt, großzügig unterstützt von seinen Wegmacherkollegen und der Sparkasse Mittersill, für die sichere Routenführung auf das Hörndl. Von Wolfgang Machreich

Bild: Das neue Gipfelkreuz am Hörndl im Amertal. Foto: Jörg Moosbrugger

 
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