Kitzbüheler Anzeiger
09.03.2024
News  
 

Nachhaltigkeit: Am Bau soll sich bald alles im Kreis drehen

Die Baubranche kämpft aktuell mit einigen Herausforderungen. Eine große Tagung in St. Johann zeigte, wie der Bau mit Kreislaufwirtschaft in die Zukunft gehen kann.

St. Johann  | Nachhaltigkeit ist ein Wort, das schon fast bis zum Überdruss im Gespräch ist. Dennoch kann es für jede Branche etwas anderes bedeuten. Im Falle des Bauens sieht man große Chancen in der Kreislaufwirtschaft. Denn: Die Bauwirtschaft erzeugt einen wesentlichen Teil des Abfallaufkommens in Europa und hat einen großen Ressourcenverbrauch.  Um zukunftsfähig zu bleiben, will die Tiroler Bauwirtschaft zirkulär und nachhaltig werden, wie im Rahmen eines großen Symposiums bei Egger in St. Johann deutlich wurde.

„Die Welt schaut auf uns“
Ins Leben gerufen wurde das Treffen von Carlo Chiavistrelli (Hanel Ingenieure), der Egger-Gruppe sowie dem TIQU (Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoff). Chiavistrelli dazu: „Die Welt schaut auf uns. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Angesichts der Problematiken ist ein Umdenken von zentraler Bedeutung und zwar hin zu zukunftsfähigen Lösungen, die den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft folgen.“

Der Präsident des Instituts für Höhere Studien (IHS), Franz Fischler, hob in seinen einleitenden Worten hervor, welche Bedeutung der europäische „Green Deal“ als neue Wachstumsstrategie hat.

Kreislauf in allen Bereichen
Wie der Kreislauf beim Bau ausschauen kann, zeigten zahlreiche Redner aus verschiedensten Blickwinkeln auf: seien das Baustoffhersteller, Bauherren oder ausführende Firmen. Ein Beispiel ist einer der Mitveranstalter der Tagung, die Egger-Gruppe. Wie bereits mehrfach berichtet, hat sich das Unternehmen nicht nur die „Netto Null“ an Emissionen zum Ziel gesetzt. Ein großer Teil des eingesetzten Holzes stammt bereits aus Nebenprodukten oder Recycling. Auch Landeshauptmann Anton Mattle war beim Treffen zu Gast und betonte, dass die „regionale Politik die Nachhaltigkeit verankert hat.“ Das Land wolle ebenfalls unterstützen, wenn es ums nachhaltige Bauen geht. Eines machten jedoch alle Akteure deutlich: Nachhaltigkeit im Bauen soll zwar in Zukunft Standard werden – es soll aber nicht bloße Liebhaberei sein bzw. zum Wettbewerbsnachteil führen. Carlo Chiavistrelli kommentiert daher gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger: „Ich glaube schon, dass Nachhaltigkeit zu 100 Prozent notwendig sein wird. Allerdings  muss man sich auch realistische Ziele setzen.“ Elisabeth Galehr

Bild: Matthias Danzl (Egger Werksleitung Vertrieb/Marketing), Hanel-GF Carlo Chiavistrelli, LH Anton Mattle, Alexander Speckle (Vorstand TIWAG) sowie Dietmar Thomaseth (Geschäftsführer TIQU) beim Symposium. Foto: Egger Group

 
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