Kitzbüheler Anzeiger
14.01.2024
News  
 

Neue Stimme der jungen Agrarier

Mit rund 18.000 Mitgliedern ist die Landjugend/Jungbauernschaft die größte Jugendorganisation Tirols. Dieser Tage hat der St. Ulricher Christoph Pirnbacher das Ruder übernommen.

St. Ulrich | Er ist Landwirt mit Leib und Seele – der 26-jährige Christoph Pirnbacher. Seit zehn Jahren engagiert er sich bei der Landjugend/Jungbauernschaft und das nicht nur in seiner Heimatgemeinde. In den vergangenen drei Jahren war er Bezirksobmann der Jugendorganisation.

Dieser Tage übernahm der 26-Jährige gemeinsam mit Jaqueline Traxl aus Landeck das Zepter bei der Landesorganisation. Damit steht der junge Nuaracher der mit rund 18.000 Mitgliedern größten Jugendorganisation des Landes vor. Das Engagement als ehrenamtlicher Funktionär wurde Pirnbacher bereits in die Wiege gelegt. So war Mama Maria Bezirksbäuerin, Papa Klaus sitzt unter anderem im St. Ulricher Gemeinderat.

„Bereits Ende September hat mich mein Vorgänger Dominik Traxl gefragt, ob ich die Leitung übernehmen möchte“, erzählt Pirnbacher. Er legte daher den Bezirksobmann zurück und wurde im Dezember mit 98 Prozent der Stimmen gewählt.

Dass bei der LJ/JB Jugendliche aus allen Interessensgruppen, sozialen Schichten, aber auch Ausbildungswegen zusammenkommen, gemeinsam ihre Freizeit verbringen und auch soziale Projekte umsetzen, begeistert Pirnbacher. „Das Dorfleben mitzugestalten, anderen Menschen zu helfen, aber auch die Standpunkte der Landwirtschaft einzubringen, ist mir sehr wichtig“, erklärt der 26-Jährige. Das Image der Landjugend zu erhalten und zu verbessern ist für ihn vorangig.

„Die LJ/JB hat sich sieben Schwerpunkte gesetzt, die wir berücksichtigen und derzeit abarbeiten“, sagt Pirnbacher. Und ein weiteres Thema ist ihm wichtig: „In der heutigen Zeit ist es für Eltern nicht immer leicht, daher ist es für sie oft eine Erleichterung zu wissen, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind“, so der St. Ulricher. Ab 14 Jahren kann man zur LJ/JB gehen. „Das ist natürlich die Zeit, in der man mit dem Ausgehen beginnt. Die Älteren übernehmen da die Verantwortung“, betont er.

Mit 18.000 Mitgliedern ist die Landjugend/Jungbauernschaft eine große Institution, in der auch zahlreiche unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen.

„Während in anderen Bundesländern die Landjugend bzw. Jungbauernschaft unterschiedliche Organisationen sind, sind sie in Tirol zusammengeschlossen“, klärt Pirnbacher auf. Geht es nach ihm, soll das auch so bleiben.

Keine Sektion des Bauernbundes mehr
Eine nicht ganz einfache Konstellation, waren doch die Jungbauern bisher dem Bauernbund angegliedert. „Wir sind jedoch seit letztem Jahr keine Sektion des Bauernbundes mehr“, stellt Pirnbacher klar.
 
„Bei uns soll die Rechtsanwaltstochter mit dem Bauernsohn ungezwungen zusammentreffen. Wichtig ist mir, dass alle eine Gaudi am Mitgestalten haben“, stellt er klar.

Die Organisation beschäftigt inzwischen drei Angestellte. Das entlastet natürlich das neue Führungsduo. „Dafür geht es am Wochenende voll ab“, meint Pirnbacher. Da wird die Zeit für das Privatleben knapp. „Eines unserer Ziele ist es, nahe bei den Leuten zu sein. Daher haben wir uns vorgenommen, die Ortsgruppen in den hinteren Tälern zu besuchen“, schildert der St. Ulricher.

Gearbeitet wird derzeit auch noch am Jahresprojekt, das „die Landwirtschaft mit dem Sozialen verbinden soll.“ Außerdem will er die Mitgliedschaft bzw. Mitgliedskarte aufwerten. Etwa mit Rabattaktionen in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Verkehr (VVT) oder mit Fahrschulen.
Margret Klausner

Bild: Christoph Pirnbacher im Kuhstall des elterlichen Hofes „Peterer“ im St. Ulricher Ortsteil Flecken. Er freut sich auf die Aufgaben als Landesobmann. Foto: Klausner

Lebenslauf
Ein Bauer aus Leidenschaft
St. Ulrich | Die Liebe zur Landwirtschaft wurde Christoph Pirnbacher bereits in die Wiege gelegt. Geboren 1997 wuchs er gemeinsam mit zwei Brüdern am elterlichen „Petererhof“ im St. Ulricher Ortsteil Flecken auf. Er besuchte die landwirtschaftliche Lehranstalt Weitau und absolvierte die Forstfacharbeiterprüfung in Rotholz. Überdies legte er die Prüfung als Landwirtschaftsmeister ab. Seit zehn Jahren engagiert sich Pirnbacher bei der Landjugend, ist Mitglied bei der Musikkapelle und bei der Feuerwehr und engagiert sich überdies als Skiclubtrainer. Seit Februar sitzt Christoph Pirnbacher im St. Ulricher Gemeinderat.

 
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