Neue Team Kombi: Bitte warten!
Überraschendes Aus für den neuen Kombinationsbewerb, dessen Debüt in Kitzbühel 2024 geplant war: Der K.S.C. zog nach Kritik der Rennläufer die Notbremse.
Kitzbühel | Das neue Format, bei dem je ein Abfahrer und ein Slalom-Spezialist einer Nation zusammen antreten, hätte als Team Kombi am Freitag der Hahnenkamm-Rennen 2024 in Kitzbühel sein Debüt erleben sollen. Doch nun kam es ganz anders, als es auf der FIS-Tagung im Mai beschlossen wurde, wie K.S.C.-Präsident Michael Huber schildert. „Es war alles auf Schiene. Jetzt haben wir die Notbremse gezogen, um Schaden für die Hahnenkamm-Rennen abzuwenden.“
Seit rund zwei Jahren gibt es die Bemühung der FIS-Athletenkommission, die bisherige Alpine Kombination bei sportlichen Großereignissen (Weltmeisterschaften, Olympische Winterspiele) durch ein neues Format zu ersetzen. Die Team Kombi wurde aus der Taufe gehoben. Grundlage dafür ist die Integration des Bewerbs im Weltcup.
Der Kitzbüheler Ski Club hatte sich nach Anfragen der FIS dazu bereit erklärt, diesen neuen Bewerb am sogenannten Hahnenkamm-Freitag auszutragen – „mit viel Herzblut“, wie Huber bekräftigt. „Ein Abfahrtsrennen und ein Slalom-Durchgang am selben Tag sind eine große Herausforderung für den Veranstalter, sowohl organisatorisch, als auch finanziell.“
Dann kam die überraschende Wende kurz vor der FIS-Herbst-Tagung in Zürich: Auf Initiative des griechischen Slalom-Vizemeisters AJ Ginnis flatterte dem Skiweltverband ein Schreiben auf den Tisch, in dem 112 Top-60-Athleten in den verschiedenen Disziplinen, Damen wie Herren aus 18 Nationen, das neue Format scharf kritisierten. Die Team Kombi sei hinsichtlich der Vergabe von Weltcuppunkten und der Startberechtigung unfair, unkollegial und gegen den Sportgeist gerichtet. „Die Rennläufer wollten den neuen Bewerb nur dann bestreiten, wenn dafür keine Weltcuppunkte vergeben werden oder die Startberechtigung nur für die Top 30 der jeweiligen Weltrangliste, die sich den Teampartner länderübergreifend aussuchen können, erfolgt“, schildert Huber kopfschüttelnd.
Für den K.S.C. und den ÖSV ist das Thema Team Kombi in Kitzbühel nach eingehenden Beratungen vom Tisch: Bei den Hahnenkamm-Rennen handelt es sich um Weltcup-Rennen der höchsten Kategorie, das setzt die Vergabe von Punkten voraus. Für Gaudi-Rennen stehen wir nicht zur Verfügung“ sagt Huber, der bedauert: „Wir wollten den Athleten etwas Gutes tun. Das ist aber leider nicht so angekommen.“ Alexandra Fusser
Bild: Bei den 84. Hahnenkamm-Rennen (19. bis 21. Jänner 2024) bleibt alles beim Alten: Spezialabfahrt am Freitag, Klassiche Abfahrt am Samstag, Slalom am Sonntag.