Kitzbüheler Anzeiger
30.07.2023
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Neues Konzept für Parkplatz

Die Stadt Kitzbühel hat die Verbauung des Gries-Parkplatzes ins Auge gefasst und die Projektentwicklung öffentlich ausgeschrieben. Neben den Plänen eines privaten Investors liegt im Rathaus jetzt ein alternatives Konzept von Kitzbüheler Architekten vor.  

Kitzbühel | Der Parkplatz im Gries ist ein 2.758 Quadratmeter großes, hochwertiges Grundstück in zentrumsnaher Lage, das sich im Eigentum der Stadt Kitzbühel befindet. Bewirtschaftet wird das Areal seit vielen Jahren als Kurzparkzone mit 110 Stellplätzen. Zu schade, wie die Stadtführung befindet und die mögliche Bebauung und Nutzung der Fläche für Projektentwickler öffentlich ausgeschrieben hat. Die Vorgaben der Stadt: Errichtung eines Büro- und Geschäftsgebäudes mit maximal vier Obergeschossen ohne Wohnungen. Errichtung einer mehrstöckigen Tiefgarage mit teilweise öffentlicher Nutzung. Verkehrsanbindung an die B 161 Pass-Thurn-Bundesstraße samt Errichtung einer neuen Brücke über die Kitzbüheler Ache.
Pläne eines privaten Investors – es handelt sich dabei um die T&F Unternehmensgruppe, Eigentümer und Betreiber des Kaufhauses Kitz Galleria – liegen der Stadtgemeinde bereits seit vergangenem Herbst vor, der Kitzbüheler Anzeiger hat berichtet. Sie beinhalten im Wesentlichen die Vorgaben der Stadtgemeinde.

„Mehr Menschen, weniger Fahrzeuge“
Auf die öffentliche Ausschreibung der Stadt meldete sich nun die Initiative „Fair Leben/Arbeitsgruppe Neues Wohnen“ zu Wort, die unter der Federführung des Kitzbüheler Architekten Sebastian Mitterer ein alternatives Konzept für die Bebauung des Gries-Parkplatzes entwickelte.

Darin wird der Gries-Parkplatz aufgrund seiner Zentrumsnähe als idealer  Standort für die Schaffung von sozialem Wohnraum bewertet. „Umso erstaunlicher ist es, dass für dieses Areal ein Büro- und Geschäftshaus vorgesehen ist und Wohnungen dezidiert ausgeschlossen sind“, heißt es in dem offenen Brief von „Fair Leben“, der an Bürgermeister Klaus Winkler gerichtet ist. „Anstatt noch mehr Fahrzeuge in die Stadt zu bringen, sollten wir mehr Menschen in die Stadt bringen“, so die Kernbotschaft des Projektes. „Leere Büro- und Geschäftsgebäude sind in Kitzbühel derzeit im Übermaß vorhanden. Noch mehr Fahrzeuge über ein teures Brückenprojekt mit einer zusätzlichen Ampel auf einer stark überlasteten Verkehrsachse in die Innenstadt zu leiten, sei zynisch, so die Ansicht der Initiative „Fair Leben“.

Keine Tiefgarage, aber Mobilitätslösungen
Eine mehrgeschossige Tiefgarage, wie von der Stadt gewünscht, ist in dem alternativen Konzept – aus Kostengründen und auch, um Bodenversiegelung zu vermeiden – jedoch nicht vorgesehen, lediglich Parkflächen für die Bewohner und Nutzer des Gebäudes. Der Verlust an Parkflächen für Stadtbesucher und Touristen soll hingegen durch die Schaffung von Park-and-Ride-Zonen am Stadtrand samt ganzjähriger öffentlicher Anbindung ausgeglichen werden.

Die Bitte der Initiative ergeht an die Gemeindevertreter, nochmals gründlich über „diesen Bauplatz“ nachzudenken. Das alternative Konzept sei als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen anzusehen.

Sobald detaillierte Unterlagen eingereicht worden sind, wolle er dieses Konzept prüfen lassen und in weiterer Folge dem Gemeinderat vorlegen, erklärt dazu Stadtchef Klaus Winkler. Alexandra Fusser

Bild: Sozialer Wohnbau ohne Tiefgarage oder ein Büro- und Geschäftsgebäude mit mehrstöckiger Tiefgarage? Für die künftige Nutzung des Gries-Parkplatzes liegen der Stadtgemeinde konträre Konzepte vor. Foto: Fusser

 
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