Kitzbüheler Anzeiger
14.11.2024
News  
 

Nicht wegschauen bei Gewalt

Es ist ein Thema, das gerne verdrängt wird, aber jeden etwas angeht: Gewalt. Die aktuelle Wanderausstellung „Halt, keine Gewalt“ geht vom Verein „Pro Senectute“ aus, der sich für ältere Menschen in Österreich einsetzt.

Kitzbühel  | Auf den ersten Blick mutet es ungewöhnlich an, dass eine Wanderausstellung, die Gewalt an älteren Personen thematisiert, in einer Schule Station macht. Fritz Eller, Direktor der HAK Kitzbühel, klärt auf: „Es geht uns alle an. Unsere Eltern kümmern sich um uns, wenn wir klein sind, aber wir alle werden älter – und was ist dann?“ Gewalt, unterstreicht Eller, widerspricht in jeder Form der gegenseitigen Wertschätzung. Und die ist ein Grundpfeiler in der Gesellschaft. Das betonte auch der Obmann des Seniorenbundes im Bezirk Kitzbühel, Hans Brandstätter: „Es ist wichtig, dass man das soziale Umfeld pflegt. Das geht übrigens nicht nur die ältere Generation an. Auch jüngere Menschen leiden an Vereinsamung.“ Brandstätter wünscht sich auch wieder ein respektvolleres Miteinander in der Gesellschaft: „Ein Gedanke wird zum Wort. Worte werden zu Taten. Deswegen denkt positiv und tragt diesen Gedenken weiter.“

Zur Ausstellungseröffnung kamen die Grußworte der Stadtgemeinde Kitzbühel von Sozialreferentin Hedi Haidegger. „Es ist erschreckend, wie viele Menschen bei Gewalt einfach wegschauen. Bitte schaut hin und helft.“

Die aktuelle Schau rückt zwar speziell die ältere Generation in den Fokus, Gewalt ist jedoch ein Thema, das sich durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten zieht.

Verschiedene Formen von Gewalt im Fokus
Gerlinde Hochhauser, Vorsitzende von Pro Senectute, zeigte auf, dass es mehrere Formen von Gewalt gibt. Neben der körperlichen Ausprägung gibt es auch die seelische. „Die seelische Quälerei ist am verborgensten, die bekommt niemand mit“, so Hochhauser. Außerdem gibt es natürlich die finanzielle Schädigung von Pflegebedürftigen.

Die Wanderausstellung in der HAK Kitzbühel spricht außerdem an, wie Gewalt entstehen kann und welche Folgen sie für die Opfer hat.  Um das Verständnis der Besucher für die Problemstellungen noch zusätzlich zu verdeutlichen, stehen für die Besucher u.a. Spezialbrillen bereit, die z.B. Augenkrankheiten simulieren.

Die Ausstellung „Halt, keine Gewalt“ tourt bereits seit Jänner 2023 durch ganz Österreich. Dabei geht sie gezielt nicht nur in Pflegeschulen oder Senioreneinrichtungen. Auch Amtsräume oder Schulen bieten sich an, denn: „Jeder von uns hat Eltern oder Großeltern. Alle werden älter. Wir erreichen in den Schulen die jungen Menschen und wollen sie sensibilisieren“, sagt Gerlinde Hochhauser. Die Schau ist noch bis 15. November in den Räumen der HAK Kitzbühel zu sehen. Weitere Infos und auch wichtige Hilfestellungen: www.halt-keine-gewalt.at. Elisabeth Galehr

Engagement gegen Gewalt: Nico Parzer, Kerstin Erlacher (Verein Pro Senectute), Seniorenbund-Obmann Hans Brandstätter, Pro-Senectute-Vorsitzende Gerlinde Hochhauser, Stadträtin Hedi Haidegger und HAK-Direktor Fritz Eller. Foto: Galehr

 
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