Novellen geben den Ton an
Die Anmeldung der ersten Musikprobe wurde für ein paar Kapellen zum Hindernislauf. Der Ärger war jedoch umsonst, denn just vor dem Öffnungstag gab es erneut eine Verordnungs-Novelle. Ein Versuch den Überblick zu behalten.
Bezirk | Am 9. Juni, einen Tag vor dem Corona-Öffnungstag, 10. Juni, wurde die mittlerweile 5. Novelle zur Covid-Öffnungsverordnung kundgemacht, informiert Bezirkshauptmann Michael Berger. Mit dieser Novelle wurde die Anzeigenpflicht für Musikproben mit bis zu 50 Personen unter Einhaltung der 3-G-Regel (Genesen, Geimpft, Getestet) wieder abgeschafft.
Technische Probleme mit Formular
Rückblick: Freitag, einen Tag nach dem in Kraft treten der Lockerungen, ist traditionell endlich wieder Musikprobe angesagt – dachten sich einige Kapellen im Bezirk. Ein paar Musikkapellen waren jedoch dem Verzweifeln nahe, denn es gelang ihnen nicht, die Meldung zeitgerecht, eine Woche vor der Probe, an die BH zu machen. Die Telefonleitungen bei der BH Kitzbühel liefen wohl heiß. „Wir kannten das Prozedere ja schon vom Antlassritt her, aber das Online-Formular ließ sich am Freitag einfach nicht abschicken“, schildert der Obmann der Musikkapelle Brixen, Michael Wallner. Ähnlich erging es seinen Kollegen in Kirchdorf und St. Ulrich.
Eine Nachsicht von der BH gab es nicht. BH Michael Berger betont, dass die Behörden hier keinen Ermessungsspielraum haben – was wiederum bei den Obmännern für Unverständnis und Ärger sorgte. Besonders, da aus dem Bezirk Kufstein zu Vernehmen war, dass man dort etwas mehr „Nachsicht“ bei der Proben-Anmeldung walten ließ.
Ende gut, alles gut
Nun ist das Thema aber vom Tisch. Es darf ohne Anmeldung geprobt werden. Falls nicht eine neue Novelle daherkommt... (Stand: 14. Juni) Johanna Monitzer
Nachgefragt - Dauert Wochen bis es „klingt“
Sieben Monate oder länger haben die Musikanten unserer Kapellen nicht zusammengespielt. Wie lange dauert es, bis ein Klangkörper wieder zusammenfindet?
Das ist schwer zu sagen, erklärten die Obmänner der Musikkapellen Brixen, St. Ulrich und Kirchdorf unisono. „Es kommt darauf an, wie oft die Musikanten zuhause geübt haben“, sagt Michael Wallner (MK Brixen). Damit die Kapelle wieder „klingt“ wird es mehr als eine Probe brauchen. „Um ein anspruchsvolles Konzert spielen zu können wird es sicher Wochen dauern“, vermutet Christoph Würtl (MK St. Ulrich). Gerhard Dörflinger (MK Kirchdorf, veranschaulicht, dass es keine Erfahrungswerte gibt, denn nie hatte man zuvor solange Musikpause gemacht. „Nach unserer normalen Winterpause von Mitte November bis Mitte Jänner brauchen wir ungefähr vier Proben – aber nach sieben Monaten?“
Konzerte Anfang Juli
Die Freude über das wieder gemeinsame Musizieren überwiegt aber und die Musikanten sind voll motiviert. Die ersten Platzkonzerte sind in Kirchdorf, St. Ulrich und Brixen für Anfang Juli geplant. jomo