Nun ohne Freizeitwohnsitze
Das Land Tirol untersagt die Widmung von Freizeitwohnsitzen beim „Kitz Alpen Resort“. Wie geht es nun mit dem 269-Betten-Hoteldorf hoch über St. Johann weiter?
St. Johann | Alle Gespräche mit den Zuständigen der Raumordnungsabteilung haben nicht gefruchtet. Das Land Tirol bleibt dabei und kippt die Beschlüsse des St. Johanner Gemeinderates zum Hoteldorf „Kitz Alpen Resort“.
Keine Freizeitwohnsitze bei Neubauten
Knackpunkt waren die vier Freizeitwohnsitze, die der Gemeinderat im Februar diesen Jahres im Rahmen des Projektes widmete. St. Johann liegt unter der maximalen Acht-Prozent-Freizeitwohnsitzmarke und darf eigentlich noch widmen. In der Vergangenheit nutzten die St. Johanner, dieses „Zuckerl“ der Freizeitwohnsitzwidmung, um Hotelinvestoren in den Ort zu locken. Beim „Kitz Alpen Resort“ lehnte das Land Tirol eine Freizeitwohnsitzwidmung nun ab, da „bei Neubauten von Großbeherbergungsbetrieben, dies nicht möglich sei.“
Unverständnis in der Gemeindestube
Der St. Johanner Bürgermeister Hubert Almberger (VP) zeigt sich über das strikte Nein des Landes überrascht: „Wir haben immer vorsichtig gewidmet und sind im Gegensatz zu den meisten anderen Gemeinden im Bezirk unter der Acht-Prozent-Freizeitwohnsitzmarke geblieben, jetzt werden wir dafür bestraft. Wir haben Freizeitwohnsitzwidmungen oft genutzt, um warme Betten zu ermöglichen. Die legalen Freizeitwohnsitze sind nicht das Problem, sondern die illegalen – für die Illegalen haben wir jetzt ja auch eine Verwaltungsgemeinschaft zur Bekämpfung gegründet.“
Herbert Pircher: „Wir halten am Projekt fest“
Hinter dem Hoteldorf „Kitz Alpen Resort“ stehen die heimischen Unternehmer Fritz Unterberger (Unterberger Gruppe) und Hermann Oberreiter (CGO Wohnbau). „Wir sind enttäuscht, denn das Land Tirol war von Anbeginn in die Planungen mit eingebunden“ Wir halten jedoch am Projekt fest – nun eben ohne Freizeitwohnsitze, was eine weitere finanzielle Herausforderung bedeutet“, erklärt Projektkoordinator Herbert Pircher (Pircher Consulting).
12 Häuser mit 269 Betten geplant
Die aktuelle Planung für das „Kitz Alpen Resort“ umfasst zwölf Häuser mit 110 Appartements (269 Betten) auf einer Grundfläche von rund 8.500 m2 im Bereich Berglehen, hoch über St. Johann. Das Appartement Hoteldorf mit Restaurant und Seminarhaus soll in der Kategorie 4-Sterne Plus angesiedelt werden.
Es braucht neue Beschlüsse
Seit 2011 beschäftigt sich die Gemeinde mit dem „Kitz Alpen Resort“ – zunächst war es mit 130 Betten viel kleiner geplant. Nun muss das Projekt erneut im Gemeinderat behandelt werden. Neue Beschlüsse müssen gefällt werden. Johanna Monitzer
Bild: Im Bereich Berglehen soll ein 269-Betten-Appartement-Hoteldorf entstehen. Finanziert wird das Projekt über das Investorenmodell „Buy-to-let“ – die Appartements werden verkauft und zu touristischen Zwecken weitervermietet. Einnahmen durch angedachte Freizeitwohnsitze sind nun nicht mehr möglich. Visualisierung: Kitz Alpen Resort