Kitzbüheler Anzeiger
27.03.2023
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Parkplatzsuche digital gesteuert

Künstliche Intelligenz ist auch in St. Johann Realität: Dank eines innovativen Leitsystems soll zukünftig der Verkehr im Zentrum digital gelenkt werden.

St. Johann | Mit dem „Leuchtturmprojekt Digitalisierung“ gehen die St. Johanner mit großen Schritten der Zukunft entgegen. Bereits vor rund zwei Jahren ebnete der damalige Gemeinderat mit einem einstimmigen Beschluss den Weg in die digitale Welt. Andreas Franze (Regio Tech) sowie Alexander Hronek und Stefan Brandtner von der Gemeinde haben sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates präsentierte Andreas Franze das ausgearbeitete Projekt für ein Parkleitsytem. „St. Johann ist damit österreichweit ein Vorreiter“, betonte Franze. In den letzten zwei Jahren nahm das Trio die Gefahrenzonen u.a. in der Meranerstraße oder auch am Neubauweg unter die Lupe. Möglich machten das Kameras mit künstlicher Intelligenz.

Jetzt steht die Ausarbeitung eines digitalen Systems auf dem Programm, wie Andreas Franze erläuterte. Besonders Ortsunkundigen sollen Informationen über präferiert anzusteuernde Parkplätze vermittelt werden. Belegte Parkplätze seien aber auch für Ortskundige relevant, ist Franze überzeugt. „Wir wollen natürlich nicht alle durch das Zentrum schleusen, nur damit sie zu einem Parkplatz kommen“, erklärt der Projektleiter. Auf rund 2,5 Meter hohen LED-Tafeln könnten unter anderem Szenarien für Veranstaltungen oder Straßen- bzw. Parkplatzsperren angezeigt werden.

Stellplatzauslastung automatisch erfasst
Erst mit Anfang des Jahres wurde die neue Parkplatzverordnung gültig, die unter anderem den Nothegger Parkplatz neu regelt. Mit dem neuen System wird die Stellplatzauslastung automatisch erfasst. Der Parkplatz bei der Gemeinde, der Wieshofer- sowie der Nothegger Parkplatz, ebenso der BTV- und der Brunnenparkplatz, aber auch jener am Steinlechner-Parkplatz, sind bereits erfasst. Bald dazu kommen die Stellplätze bei der Panorama Badewelt. Noch nicht automatisch erfasste Parkplätze können auch über andere Systeme gemeldet werden. So könnte etwa auch die Auslastung der Bergbahnparkplätze miteinbezogen werden.

Geplant ist es, an neuralgischen Punkten die über zwei Meter großen LED-Anzeigen zu installieren. Diese zeigen die Verkehrs- und Parksituation im Ort an und lenken Autofahrer zu dem am besten gelegenen Parkplatz. Stellplatzzählungen und -anzeigen helfen, den Suchverkehr zu reduzieren. Eine Verlagerung „auf Routen mit geringem Konfliktpotenzial“ ist das Ergebnis. Das System sei sehr flexibel und beliebig erweiterbar, betont Franze. Derzeit, so Franze, werde auch getestet, wie viele Informationen man auf den Tafeln verpacken kann. Die angezeigte Schriftgröße wird überdies unter anderem der Geschwindigkeit des Verkehrs angepasst. Margret Klausner

Bild: Bis zu 2,5 Meter hoch sind die LED-Tafeln, die zukünftig den Verkehr in St. Johann entflechten und Autofahrer auf freie Parkplätze hinweisen sollen. Präsentation: Franze

 
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