Personalhaus sorgt für Spekulation
Ein Transparent, das auf einem neuen Personalwohnhaus in Fieberbrunn prangt und auf den Verkauf von Penthousewohnungen hinweist, sorgt für Diskussionen. „Alles rechtens“ betont Eigentümer Daniel Bramböck.
Fieberbrunn | Geht es um Zweitwohnsitze, hören auch die Pillerseetaler bereits das Gras wachsen, denn auch in Fieberbrunn ist Wohnungseigentum ein begehrtes Gut. Jetzt ist so manchem Einheimischen ein Transparent aufgefallen, das auf dem „Bodenhof“, der zwischen dem Tirol Camp und dem Feriendorf Wallenburg steht, hängt und auf den Verkauf von Wohnungen hinweist. Es handelt sich um etwa 60 Quadratmeter große, top ausgestattete Penthouse-Wohnungen in Skiliftnähe samt Whirlpool, wie ein Blick auf diverse Immobilienkanäle verrät.
Für Verwunderung sorgt das Angebot in Fieberbrunn deshalb, weil der „Bodenhof“ als Personalwohnhaus ausgewiesen ist, das vor allem Hotelbetreibern die Möglichkeit bietet, ihre Mitarbeiter hochwertig unterzubringen. Und plötzlich tauchen fünf der Wohnungen im Gebäude im Freiverkauf auf, wenn auch mit Hinweis auf den Hauptwohnsitz.
Grünen-Anfrage in der Gemeinderatssitzung
Die Grünen, allen voran Vize-Bgm. Hannes Fleckl stellten daher in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Anfrage, was es denn mit dieser Sache auf sich habe. Um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer gute Unterkünfte haben, erklärte Bgm. Walter Astner auf Anfrage, wurde in einem Raumordnungsvertrag fixiert, dass die Nutzung nur durch Personen erfolgen darf, die in der Region bereits ein Dienstverhältnis haben oder dieses nachweislich begründen werden. Die Mietverträge seien so abzuschließen, dass diese mit der Auflösung des Dienstverhältnisses enden. „Wir haben die Projektgesellschaft kontaktiert. Uns wurde bestätigt, dass vor einem Verkauf der Raumordnungsvertrag an den jeweiligen Käufer überbunden wird“, betont Astner. Das gelte auch für einen möglichen Rechtsnachfolger.
Das bestätigt auch der Eigentümer der fünf Wohnungen, der Geschäftsführer der Immo Alps GmbH, Daniel Bramböck: „Wir halten beim Verkauf der Wohnungen selbstverständlich alle Regeln ein, die im Raumordnungsvertrag verankert sind. Unter anderem ist der Hauptwohnsitz zu begründen, zum anderen muss ein Arbeitsverhältnis im Umkreis von 50 Kilometern nachgewiesen werden.“Sein Unternehmen habe die Wohnungen in einem frühen Stadium gekauft und zur Vermietung ausgeschrieben, jetzt will er sie verkaufen. „Ich freue mich über jeden einheimischen Kaufinteressenten, der zu uns kommt, da geben wir sogar einen Rabatt“, betont Bramböck.
Der Großteil der insgesamt 152 Einheiten werde übrigens bereits vom Personal der umliegenden Hotels bewohnt. Margret Klausner
Bild: Der Bodenhof in Fieberbrunn ist ein Personalwohnhaus mit über 150 Wohneinheiten – einige stehen noch zum Verkauf. Foto: Neumayer