Phänomen Garten in Bildern erklärt
„Wehe dem, der keinen hat.“ Dieser nicht ganz ernst gemeinte Satz von Reiner Schiestl bezieht sich auf den Garten. In seiner neuen Ausstellung gewährt der Künstler einen Blick auf seine Sicht des Gartens.
St. Johann | Reiner Schiestl beehrte St. Johann und brachte neben Federzeichnungen in schwarz-weiß und bunten Acrylbildern auch sein neuestes Buch mit, das den Titel der Ausstellung trägt. Die ausgestellten Bilder entstanden 2021 während der Pandemie in Schiestls eigenem Garten in Spanien. Aufgrund der beschränkten Sozialkontakte konnte sich Schiestl voll und ganz auf sein Handwerk konzentrieren und bei einem Thema bleiben.
Nach den eröffnenden Worten begannen Schiestl und sein Studienkollege aus früheren Tagen, Klaus Klingler, selbst ein angesehener Maler, einen sogenannten „Hoagascht“. In diesem Gespräch lobte Klingler die liebevoll gepflegten Gärten rund um St. Johann und versuchte das Phänomen Garten zu erklären: „Garten ist eine Muse und hat die Menschen seit jeher inspiriert und zur Ruhe gebracht.“ Schiestl meinte dazu, dass ein Garten das Spiegelbild des Besitzers ist und verwies auf die Vielfalt - Schanigärten, Kräutergärten, akkurate Gärten, verwilderte Gärten. „Das Schöne ist, dass man in einem Garten immer wieder Neues entdeckt und über das Schauen in das wirkliche Sehen kommt.“
Träger zahlreicher Kulturpreise
Schiestl wurde 1939 in Kufstein geboren. Nach seinem Schulabschluss folgten Studien der Germanistik sowie der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1965 ließ sich Schiestl in Innsbruck nieder. Er unternahm viele Mal- Reisen, die seinen Stil prägten. 1975 fand er im spanischen Medinaceli seine zweite Heimat. Schiestl ist Verfasser und Herausgeber von kulturkritischen Texten und Träger zahlreicher Kulturpreise.
Die Ausstellung ist noch bis 1. Oktober im St. Johanner Museum zu besichtigen. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 16-18 Uhr und Samstag, 10-12 Uhr. Ab 9. Juli ist das Museum von Dienstag bis Freitag, von 10-12 Uhr und von 16-18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten am Samstag bleiben unverändert. Patricia Wimmer