Kitzbüheler Anzeiger
05.11.2023
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Pläne für Gries sind umstritten

Nur mühsam konnten sich Kitzbühels Mandatare zu einem Grundsatzbeschluss für die Weiterverfolgung des Bauvorhabens im Gries durchringen. Das Gesamtprojekt wurde im jüngsten Gemeinderat kontrovers diskutiert.

Kitzbühel | Die Verbauung des Parkplatz-Areals im Gries, die Errichtung einer Tiefgarage sowie die Verkehrsanbindung an die B161 samt dem Bau einer neuen Brücke: Es ist ein Riesenprojekt, das die T & F Trade & Finance GmbH mit Sitz in Wien, seit gut eineinhalb Jahren Eigentümerin und Betreiberin des Kaufhauses Kitz Galleria, in der Gamsstadt verwirklichen möchte – der Kitzbüheler Anzeiger hat mehrfach berichtet.  

Leistbares Wohnen inkludiert?
Geht es nach den Plänen des Bauwerbers, soll auf dem 2.500 Quadratmeter großen Parkplatz, der sich im Eigentum der Stadtgemeinde befindet, ein mehrstöckiges Gebäude in strukturierter Bauweise entstehen, in dem Büros, Geschäfte und Starts-Ups, möglicherweise auch Wohnungen für Einheimische, Platz finden. Zudem soll eine Tiefgarage errichtet werden. Eine unterirdische Fußgänger-Verbindung von der Garage in die Vorderstadt über die Kitz Galleria ist angedacht. Der Stadtgemeinde vorgelegt wurde außerdem ein Verkehrskonzept, das von der Tiefgaragenausfahrt die direkte Anbindung an die B161 durch die Errichtung einer neuen Brücke vorsieht. Die Kosten dafür würde die Wiener Unternehmensgruppe übernehmen.

Insgesamt ein schlüssiges Gesamtkonzept, das sich zukunftsweisend auf die weitere Stadtentwicklung auswirken sowie das bestehende Verkehrsproblem im Gries lösen könnte, wie Stadtchef Klaus Winkler und sein VP-Stellvertreter Gerhard Eilenberger einmal mehr befanden.

Diese Auffassung teilten aber offensichtlich nicht alle Mandatare. Es wurden Bedenken laut: Für einen Grundsatzbeschluss sei es zu früh, zu viele Fragen seien offen, kritisierten SPÖ, UK und die Grünen. Sogar von einer „Schnellschussaktion“ war die Rede – obwohl, wie Winkler festhielt, schon mehrere Projektpräsentationen stattgefunden hatten.

Finanzielle Sicherheiten und Referenzen?
Wie ist die Gesellschafterstruktur des ursprünglich aus Bulgarien stammenden Bauherren, wie sind seine finanziellen Sicherheiten und wie seine Referenzen? Auch diese Fragen wurden laut. Von Vasilij Tolstunov, einem der sechs Gesellschafter der T & F Unternehmensgruppe, wurden sie in der Gemeinderatssitzung teilweise beantwortet.

Bürgermeister Winkler stellte klar: „Jetzt geht es lediglich um einen Grundsatzbeschluss, alle weiteren Themen müssen wir mit dem Projektwerber gemeinsam erarbeiten.“ Nachsatz: „Wenn wir dann mit  dem Bauvorhaben nicht einverstanden sind, bleibt der Gries-Parkplatz eben so, wie er jetzt ist.“

Nach eingehender Diskussion konnten sich die Mandatare schließlich zu einem Grundsatzbeschluss durchringen – mit zwölf Ja-Stimmen und sieben Enthaltungen. Alexandra Fusser

Bild: Der Parkplatz im Gries, ein rund  2.500 Quadratmeter großes Areal mit 110 Stellplätzen, ist ein hochwertiges Grundstück in zentrumsnaher Lage. Es soll weiterhin im Eigentum der Stadtgemeinde bleiben, die ein Baurecht vergibt. Foto: Klausner

 
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