Politneulingen Einblicke geben
Wie ein Besuch in der Buchhandlung mit dem Start der Tiroler Gemeindeschmiede zusammenpasst, hat man beim Auftakt in Fieberbrunn erfahren. Sophie Brunner ist dabei nicht nur Werbetestimonial auf den Plakaten, sondern Ideengeberin und aktive Unterstützerin bei der Umsetzung. Ausgearbeitet wurde die Informationsveranstatung für junge Politikinteressenten mit Fieberbrunner Beteiligung.
Fieberbrunn | Dass ein Buchkauf solche Auswirkungen hat, hätte sich Sophie Brunner aus Fieberbrunn nicht gedacht. Sie kaufte sich das Buch „Wir alle sind Gemeinde“ und entschloss sich, zum Abschluss eine Rezension an den Autor zu schicken: „Es hat mich total fasziniert, wie man im Dorf direkt mitgestalten kann“, erklärt Brunner und schrieb an die Autoren Alois Rathgeb, Geschäftsführer GemNova, und Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbands, eine positive Kritik.
Kurz darauf läutete das Telefon mit einer Einladung und Brunner machte sich auf den Weg nach Innsbruck. Gemeinsam wurde dann das neue Schulungsprogramm mit dem Schwerpunkt Jugendliche für die Politik zu gewinnen, entwickelt.
Engagierter Freundeskreis
Sprichwörtlich die Gemeindevertretung im Blut haben auch die Freunde von Sophie Brunner: sämtliche Verwandte haben politische Tätigkeiten ausgeübt bzw. üben sie noch aus. „Wir wollen uns engagieren, weil Gemeindepolitik ist cool“ sind sich Josef Grander, Martha Schwaiger und Laura Sojer einig. Dazu gehören auch Diskussionen im Freundeskreis über die verschiedenen Projekte. Somit ist es kaum verwunderlich, dass die Auftaktveranstaltung in Fieberbrunn stattgefunden hat. Einige Jugendliche kamen vorbei, um Politikluft zu schnuppern: „Wir wissen selbst noch nicht, was uns hier erwartet“.
Vielfältige Arbeit mit Herausforderungen
Nicht nur jammern und schimpfen sondern anpacken war der Grundtenor. Einigkeit herrschte bei der Podiumsdiskussion, dass in den Gemeinden die Partei nicht so wichtig ist, gesetzt wird auf das Engagement des Einzelnen. „Im Gemeinderat steht immer die Sache im Vordergrund und da gibt es nicht immer schwarz oder weiß“, erklärt Standortbürgermeister Walter Astner und ergänzt, dass die Gemeinde das unmittelbare Lebensumfeld jedes Einzelnen betrifft. Als Jungspund unter den Politikern darf sich Matthias Schroll von den Grünen bezeichnen. Seit einigen Jahren engagiert sich der 21-jährige Westendorfer in der Politik. „In der Gemeinde werden Entscheidungen getroffen, die uns unmittelbar angehen“. Für ihn war klar, dass er etwas tun muss, denn „geschimpft ist immer gleich“ und seit einem Jahr ist er Bezirkssprecher der Grünen.
Auf mehr Erfahrungen verweist Dominik Oberhofer von den Neos in der Landespolitik. Seine Beweggründe, eine Politikerlaufbahn einzuschlagen: „Man muss aktiv werden, damit etwas geregelt wird.“ Seit 1992 im Bürgermeisteramt ist Hans Schweigkofler (SP) in Oberndorf, die Faszination ist ungebrochen. Verändert haben sich in all den Jahren die Aufgaben: „Die Herausforderungen werden immer größer und die Tätigkeit umfangreicher.“
Weitere Kurse sollen folgen
Um die Jugend auf die Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten, will die Gemeindeschmiede einen weiteren Schritt setzen. „Wir planen weitere Workshops nach den Gemeinderatswahlen“, erklärt Rathgeb und hofft, dass einige Jugendliche den Sprung in den Gemeinderat schaffen. So wie Sophie, sie will bei den Wahlen im Feber 2022 kandidieren: „Mein Ziel ist der Gemeinderat in Fieberbrunn.“ Verena Mühlbacher
Bild: Als Werbetestimonial steht Sophie Brunner für die Gemeindeschmiede zur Verfügung. Dabei soll es aber nicht bleiben, im nächsten Schritt kandidiert sie für den Fieberbrunner Gemeindrat. Foto: Gemeindeschmiede
Angesagt - Neun Tourstopps
Bezirk | Insgesamt tourt die GemNova durch alle Tiroler Bezirke auf der Suche nach Politikinteressierten im Alter zwischen 15 und 30 Jahren, die sich in der Gemeinde engagieren wollen. „Wir wollen junge Leute begeistern und ihnen zeigen, wie einfach man sich einbringen kann“, erklärt Geschäftsführer Rathgeb. Weitere Infos unter: www.gemeindeschmiede.at