Kitzbüheler Anzeiger
28.06.2024
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Poly Kössen schließt die Pforten

Die Gemeinde Kössen hat den Antrag auf Auflassung der Polytechnischen Schule beim Land eingereicht. Grund für die Schließung, wie Bgm. Reinhold Flörl bedauert, sind die sinkenden Zahlen.

Kössen | „Das Gesetz lässt es leider nicht anders zu“ – für Kössens Bürgermeister Reinhold Flörl ist die anstehende Schließung der Polytechnischen Schule auch persönlich bitter. Hat er doch selbst jahrelang an dieser Schule unterrichtet.

Damit ist ein weiterer Poly-Lehrgang im Bezirk Kitzbühel Geschichte – auch in Fieberbrunn hat dieser Zweig erst jüngst seine Pforten geschlossen.

Die Schülerzahl im Kössener Poly, das in der Mittelschule untergebracht ist, und in dem Jugendliche aus Kössen, Schwendt und Walchsee derzeit noch ihr neuntes Schuljahr absolvieren können, ist im Drei-Jahres-Schnitt auf unter 15 Schüler gesunken. Nach dem Tiroler Schulorganisationsgesetz ist daher die Auflassung des Zweiges erforderlich. Auch das Anbieten aller vorgesehenen Fachbereiche des PTS-Lehrplanes sei bei einer so geringen Schülerzahl nicht möglich, wurden die Kössener seitens des Landes informiert.

„Es ist wirklich sehr schade, da die Qualität sehr gut ist. Das Image des Schulzweiges hat sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert. Er bietet eine gute Vorbereitung auf das Leben. Unsere Ausbildungsbetriebe sind alles andere als begeistert, dass wir die Schule schließen müssen“, bedauert Flörl die Entscheidung. Es gehe ein wichtiger Teil der Bildungslandschaft im Kaiserwinkl verloren, so Flörl.

Eigentlich stand die Schule bereits heuer im Fokus und hätte mit 31. August geschlossen werden sollen. Doch die Bürgermeister der drei Sprengelgemeinden Reinhold Flörl (Kössen), Jürgen Kendlinger (Schwendt) sowie Ekkehard Wimmer (Walchsee) wollten sich nicht geschlagen geben und suchten das Gespräch mit den Verantwortlichen des Landes. Sie konnten die Schließung noch um ein halbes Jahr verzögern.

Inzwischen ist der Antrag auf Auflassung mit August 2025 bereits beim Land eingereicht. Der Gemeinderat stimmt dem Antrag nicht ohne Kritik zu.

Doch jetzt stellt sich die Frage wo die Jugendlichen aus dem Kaiserwinkl, die sich für den Besuch des Poly entscheiden, die Schulbank drücken werden. Die nächsten Schulen sind in St. Johann und Kufstein. „Hier müssen wir erst schauen, wie wir das machen“, sagt Flörl. Es geht vor allem um die öffentlichen Verkehrsmittel. Vor allem die Taktung nach St. Johann lasse hier zu wünschen übrig, klagt Förl. Nach Kufstein ginge es deutlich besser. So wie es derzeit ausschaut, dürften die Schwendter gezwungen sein nach St. Johann zu fahren. Schüler, die im Ortsteil Bichlach wohnen, werden vermutlich nach Kufstein pendeln.

„Wir müssen das Übergangsjahr nutzen, um alles zu organisieren. Es werden dazu Gespräche mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) notwendig sein“, so Flörl. Margret Klausner 

Bild: Im Herbst 2025 ist definitiv Schluss: Die Polytechnische Schule in Kössen ist Geschichte. Die Schüler müssen nach St. Johann bzw. Kufstein auspendeln. Symbolfoto: Adobe Stock 

 
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