Prävention und Online-Beratung
Das Mädchen- und Frauenberatungszentrum Bezirk Kitzbühel blickte im Rahmen der Generalversammlung auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
St. Johann | Neben Workshops für Mädchen in Schulen wird es in Zukunft auch Online-Beratungen geben. Um in Notsituationen bestmögliche Unterstützung bieten zu können, möchte man in Zukunft für einen schnellen, unkomplizierten Austausch und eine Vernetzung der Organisationen fallbezogene Konferenzen einberufen.
2.850 Kontakte dokumentierte das Mädchen- und Frauenberatungszentrum Bezirk Kitzbühel im abgelaufenen Jahr. In den Notwohnungen, wo Frauen und Kinder kurzfristig Zuflucht finden, wurden 1749 Nächtigungen von 14 Frauen und 10 Kindern verzeichnet. Bei der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung stellte der Verein die Weichen für die Zukunft.
Die Workshops an Schulen „Selbstbehauptung/-verteidigung für Mädchen“, die durch eine Förderung des Landes Tirol ermöglicht wurden, sind bereits angelaufen. „Es werden bis zu 10 Workshops gefördert. Im Herbst haben wir noch freie Termine“, erklärt Obfrau Renate Magerle.
Um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden, wird das Beratungsangebot des Mädchen- und Frauenberatungszentrums zukünftig auch online zur Verfügung stehen. So können die Klientinnen unabhängig von den Öffnungszeiten und örtlichen Gegebenheiten beraten werden.
Finanzielle Situation dank privater Spender stabil
Nach der medienwirksamen Pressekonferenz im Herbst letzten Jahres, bei der von den Gemeinden ein Euro pro Einwohner und Jahr für die Frauenberatung gefordert wurde, ist die finanzielle Situation der Mädchen- und Frauenberatungsstelle dank vieler privater Spenden derzeit stabil. „Zahlreiche Vereine, Firmen und Privatpersonen haben durch die Berichterstattung unsere Arbeit unterstützt – dafür ein großes Dankeschön“, so Renate Magerle. Ohne private Spenden wäre der Betrieb der Beratungsstelle inklusive der Notwohnungen aber nicht möglich.
Im Rahmen der Generalversammlung wurde auch der Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt bzw. bestätigt. Obfrau bleibt Renate Magerle, ihre Stellvertreterin ist Martina Waldstätten, Schriftführerin Brigitte Bachler (Stellvertreterin Elisabeth Sammer-Resch) und Kassierin Simone Kuhlkamp (Stellvertreterin Cornelia Maurer-Embacher).
Austausch bei den Netzwerktreffen
Im April lud das Mädchen- und Frauenberatungszentrum des Bezirkes Kitzbühel auch verschiedene soziale Einrichtungen, Institutionen und Behörden, die sich mit Frauenproblemen, Gewaltprävention, häuslicher/familiärer Gewalt, Kinder- und Jugendhilfe und Opferschutz beschäftigen, zum dritten Netzwerktreffen ein. Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft, des Bezirkskrankenhauses, des Arbeitsmarktservice, des Psychosozialen Pflegedienstes, des Freiwilligenzentrums, des Vereins Moja, der Hospizgruppe, des Vereins Inbus und des Netzwerks Familienbegleitung tauschten sich dabei aus. Weitere solche Vernetzungstreffen sind künftig ein- bis zweimal jährlich geplant.
Das Mädchen- und Frauenberatungszentrum hatte anhand seiner Beratungen festgestellt, wie viele Überschneidungspunkte es zwischen den Organisationen gibt. „Neben psychosozialen Themen geht es in den Beratungen oft um Arbeit, Kinder und Finanzen. Hier gibt es viele Schnittstellen, die es im Sinne der Hilfesuchenden optimal zu nutzen gilt“, veranschaulicht Obfrau Renate Magerle.
Fallbezogene Konferenzen einberufen
Gemeinsam wird nun versucht, die Zusammenarbeit zu verbessern. So wurde beschlossen, in Zukunft fallbezogene Helfer-Konferenzen einzuberufen, um in Notsituationen bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Die Konferenzen sollen zu einem schnellen, unkomplizierten Austausch und einer Vernetzung der Organisationen führen. So können alle Kompetenzen gebündelt werden, um bestmögliche Unterstützung zu bieten und Doppelgleisigkeiten zu vermeiden.
Bilder: 1) Der Vorstand des Mädchen- und Frauenberatungszentrums Bezirk Kitzbühel: Simone Kuhlkamp, Martina Waldstätten, Cornelia Maurer-Embacher, Renate Magerle, Brigitte Bachler und Elisabeth Sammer-Resch (von links). 2) Beim dritten Vernetzungstreffen von sozialen Organisationen, Institutionen und Behörden wurde an der Verbesserung der Strukturen gearbeitet. Fotos: Mädchen- und Frauenberatungszentrum