Probleme mit Skilehrer-Cluster
Erneut sind Skischulen im Bezirk von Corona betroffen. Bereits vor einem Jahr waren es Briten, die in Jochberg zu Skilehrern ausgebildet wurden, nun sind es wieder ausländische Skilehrer, die in zwei Skischulen in Kirchberg arbeiten. Das Problem: die Gemeinschaftsunterkünfte.
Kirchberg | Nicht zu beneiden sind derzeit die Skischulen im Bezirk. Nach dem (fast) Ausfall des vergangenen Winters schlägt man sich erneut mit Corona-Clustern herum. Eine Skilehrerin in Kirchberg fühlte eindeutig Symptome und ließ sich daraufhin testen. Dieser Test fiel positiv aus. „Die Kollegin hatte ein bissl Fieber, sonst wären wir nicht draufgekommen“, erklärt Skischulleiter Frederic Ancey. Man hat rasch reagiert und die Skischule für fünf Tage geschlossen. „Alle unsere Skilehrer müssen doppelt oder dreifach geimpft sein“, erklärt Ancey den bewussten Entschluss, dem sich auch mehrere Skischulen im Bezirk angeschlossen haben.
Proben untersucht
Das Hauptproblem sind die gemeinsamen Unterkünfte der Skilehrer. Sie sind in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Dort wohnen auch Kollegen von einer anderen Skischule, die ebenso infiziert wurden.
Insgesamt gab es vergangenem Montag noch 24 Infizierte. Bei genauerer Untersuchung konnte die Omikron-Variante bisher in zehn Fällen, welche dem Cluster zuzuordnen sind, bestätigt werden. Konrad Pölzl von der Pressestelle des Landes, informiert, dass bei schwachen positiven Fällen (mit geringer Viruslast) eine Bestimmung der Mutation nicht möglich ist.
Maßnahmen früh ergriffen
Der Tiroler Skilehrerverband hat bereits am 10. August klare Regeln für die Aus- und Weiterbildung von Skilehrern erstellt und diese nur für Geimpfte und Genesene angeboten. Ausdrücklich untersagt war die Teilnahme nur mit einem PCR- oder Antigentest.
Weitere Schritte vom Land gesetzt
Beim Land Tirol will man in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Skilehrerverband nun weitere Maßnahmen ergreifen. Die Booster-Impfung wird den ausländischen Skilehrern angeboten. „Dieses Angebot soll seitens des Skilehrerverbandes nochmals explizit an die Skischulen kommuniziert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem gibt es die Empfehlung 2-G-plus für alle Mitarbeiter. „Neben der Impfung bedeutet dies, dass alle Skilehrer ab sofort regelmäßig mehrmals wöchentlich getestet werden sollen, um bestmögliche Sicherheit für alle Betroffenen gewährleisten zu können“, erklärt Pölzl vom Land Tirol.
Zurück zu Kirchberg: Am Montag starteten die ersten Lehrer nach dem Freitesten aus der Quarantäne wieder durch, am Dienstag folgten weitere. „Wir bieten derzeit keine Gruppenkurse an sondern nur Privatstunden“, sagt Ancey und ergänzt, dass die Urlauber Verständnis für die Situation zeigen.
Spitzenreiter bei Infektionswert
Stark angestiegen sind in den vergangenen Tagen auch die Zahlen im Bezirk Kitzbühel. Die 7-Tages-Inzidenz des Bezirks Kitzbühel liegt bei 992,6 und man ist bei den Bezirken unrühmlicher Spitzenreiter österreichweit vor St. Johann im Pongau (Salzburg, 888) und Landeck (823). Zum Vergleich: Österreichweit liegt die Inzidenz bei 286.
In Kitzbühel sind mit Stand Dienstag 225 Personen mit dem Virus infiziert, in Kirchberg weitere 166. Konkrete Zahlen, wie viele Personen dem Aufruf zum Testen nachgekommen sind, gab es zu Redaktionsschluss noch nicht.
Alle Menschen, die im Skigebiet unterwegs waren, sollen auf ihren Gesundheitszustand 14 Tage lang achten. Über tiroltestet.at kann man sich mit dem Code KB-Aufruf-Skigebiet Kirchberg-311221 für einen PCR-Test anmelden. Verena Mühlbacher
Bild: Besonders in Westösterreich in den Skigebieten steigen die Corona-Zahlen stark an. Der Höchstwert liegt im Bezirk Kitzbühel vor St. Johann im Pongau und Landeck. Grafiken: pixabay, orf.at