Raub mit Todesfolge in St. Johann
St. Johann | Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der 37-jährige Mann gegen 04:00 Uhr mit seinem 6-jährigen Sohn in einem Kinderbuggy im Bereich der sogenannten Redford-Promenade im Gemeindegebiet von St. Johann zu Fuß unterwegs gewesen sein. Im Bereich des Hauptschulsteges bei der Kitzbühler Ache dürfte sich dann von hinten ein bislang unbekannter Täter angenähert, und dem Mann einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf versetzt haben, worauf das Opfer zu Boden sackte und bewusstlos liegenblieb. In Folge dürfte der Täter die Geldtasche und das Mobiltelefon des Mannes an sich genommen und die Flucht in unbekannte Richtung ergriffen haben.
Das Opfer wurde – nach wie vor bewusstlos - gegen 05:20 Uhr von einem Passanten aufgefunden, der die Rettung verständigte. Im Rahmen der Hilfeleistung fragte der Mann nach seinem 6-jährigen geistig beeinträchtigten Kind, worauf, da es nicht am Vorfallsort anwesend war, sofort eine Suchaktion unter Beteiligung der Feuerwehr St. Johann i.T., einer Polizei Diensthundestreife und zahlreiche Polizeistreifen eingeleitet wurde.
Gegen 06.20 Uhr konnte der Junge in einiger Entfernung in der Kitzbühler Ache tot aufgefunden werden. Das Kind dürfte selbständig aus dem Kinderwagen gestiegen und unbeabsichtigt in die Kitzbühler Ache gestürzt sein, wo er abgetrieben und ca. 600 Meter flussabwärts nur noch tot geborgen werden konnte. Derzeit gibt es keine Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion des Kindes angeordnet.
Im Rahmen der Tatortarbeit konnten das Mobiltelefon sowie die Geldtasche in unmittelbarer Tatortnähe gefunden werden.
Der Mann wurde durch den Überfall unbestimmten Grades verletzt und befindet sich derzeit im BKH St. Johann in stationärer Behandlung.
Bei den Opfern handelt es sich um einen deutschen Staatsangehörigen (Vater) und einen österreichischen Staatsangehörigen (Sohn), aus dem Bezirk Kitzbühel.
Nachtrag 29. August:
Am 29. August 2022 wurde im Institut für gerichtliche Medizin der Universität Innsbruck die Obduktion des 6-jährigen Kindes durchgeführt. Dabei wurde als Todesursache ein Ertrinken festgestellt. Hinweise auf eine vorhergehende Gewalteinwirkung fanden sich nicht. Eine Einvernahme des Vaters des 6-Jährigen war bisher noch nicht möglich.
Die heutige Absuche des unmittelbaren und erweiterten Tatortbereiches verlief negativ.
Die Bevölkerung wird noch einmal ersucht, verdächtige Wahrnehmungen zu dem Fall an das Landeskriminalamt Tirol (Tel. 059133/703333) zu melden.
Bearbeitende Dienststelle: LKA Tirol - Tel.Nr.: 059133 /70 3000