Resolution gegen Wolf übergeben
Bürgermeister der Gemeinden Wilder Kaiser und Brixental-Wildschönau richten einen Appell an die zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Bezirk | Es vergeht kaum eine Gemeinderatssitzung im Bezirk, wo das Thema Wolf und wie man mit dem großen Beutegreifer umgehen soll unter den Politikern nicht zur Sprache kommt. Hinzu kommen nicht nur die Rufe von der Bauern, sondern auch aus der Bevölkerung.
Im Zuge der Wahlkreistour von LG-Tirol-Präsident Josef Hechenberger haben die Obmänner der Planungsverbände Wilder Kaiser und Brixental-Wildschönau dem Bauernbund-Abgeordneten eine Resolution der Planungsverbände überreicht. Während der Plenarsitzung in Wien hat Hechenberger die Resolution an Bundesministerin Leonore Gewessler übergeben.
Lösungen werden gefordert
In der Resolution werden die Probleme mit dem Wolf in den Ortschaften geschildert. Es wird eine Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs in der FFH-Richtlinie auf europäischer Ebene gefordert.
In Erinnerung wird auch ein prägendes Erlebnis aus dem vergangenen Sommer gerufen: In der Gemeinde Westendorf wurden auf der Rotwandalm 16 Schafe gerissen. Der Ortsbauernobmann Peter Pirchl sowie die lokale Tierärztin Jutta Strele sprachen damals von einem Massaker (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete).
Alle Tiere wurden daraufhin von den Almen abgetrieben. Aufgrund des letztjährigen Vorfalles bleiben heuer die Almen in Westendorf leer, die Schafe werden den Sommer in der Heimweide verbringen. In den vergangenen Jahren verbrachten rund 250 Schafe und Ziegen den Sommer auf den Almen, das ist nun vorbei. „Doch nicht nur die Landwirtschaft ist massiv betroffen, mittlerweile geht es auch um die Sicherheit in den Gemeinden. Denn die Wölfe bleiben nicht auf den Almen, sondern sind mittlerweile mitten im Gemeindegebiet unterwegs“, betont Hechenberger.
Westendorfer Bürgermeister besorgt
René Schwaiger, Bürgermeister von Westendorf und Mitglied im Planungsverband Brixental-Wildschönau, hat die Problematik mit den Wölfen heuer bereits direkt in seiner Gemeinde zu spüren bekommen. Dort wurden Überreste eines Rehs auf dem Kinderspielplatz gefunden, die DNA-Analyse hat klar ergeben, ein Wolf hat dort mitten in der Gemeinde zugeschlagen. „Wenn Wölfe am Kinderspielplatz ihr Unwesen treiben, dann ist eine Grenze erreicht. Deswegen werden mittlerweile die Kinder in der Früh von den Eltern zum Bus begleitet, da die Angst vor Wölfen allgegenwärtig ist“, schildert Schwaiger.
Resolution, Kampagne
Eine ähnliche Resolution mit diversen Forderungen haben bereits im letzten Jahr übrigens fast alle Gemeinden im Bezirk unterschrieben – und übergeben.
Die Landjugend im Bezirk macht nun auch mobil. Sie plant eine Aufklärungs- und Informationskampagne zum Mehrwert der heimischen Alm- und Weidetiere. Johanna Monitzer
Bild: Josef Hechenberger übergab die Wolf-Resolution in Wien an Bundesministerin Leonore Gewessler. Foto: Leitner