Rollende Fabrik legte Schienen
Im Zuge der Sanierung des Leideggtunnels wurde auch die gesamte Gleisanlage verlegt. Im Rahmen der Bauarbeiten war am Sonntag der so genannte Schnellumbauzug (SUZ) 500 unterwegs. Ab Samstag rollen die Züge wieder durch das Brixental.
Westendorf | Es ist eine Maschine mit beeindruckenden Dimensionen, die sich am Sonntag behäbig aber mit beträchtlicher Geräuschkulisse über die Bahnstrecke im Bereich des Leideggtunnels bewegte. Über 400 Meter lang und in Summe 420 Tonnen schwer ist der so genannte Schnellumbauzug (SUZ), der wie eine rollende Fabrik das neue Gleis auf der momentan gesperrten Strecke errichtet.
Derzeit laufen auf der Brixentalstrecke noch die Bauarbeiten im Bereich des Leideggtunnels. Insbesondere die Herstellung dessen neuen Nordportals dwar eine Herausforderung, wie die Verantwortlichen der ÖBB erklärten. Der 1875 in Betrieb genommene Tunnel hatte im Portalbereich immer wieder mit Wassereintritten zu kämpfen, zudem verlegte im Vorjahr eine große Mure die Gleise, sodass absoluter Handlungsbedarf gegeben war.
Seit 18. September war die Bahnstrecke durch das Brixental zwischen Kitzbühel und Wörgl komplett gesperrt.
Rund 200 Meter Gleis kann der SUZ pro Stunde verlegen. 800 Meter waren es im und um den Leideggtunnel. „Es ist die effizienteste Methode im Gleisbau, damit die Streckensperren so kurz wie möglich gehalten werden können“, erklärt Christian Wieser als Regionalleiter SAE der ÖBB Infrastruktur AG. Von den Spezialmaschinen gibt es nur sehr wenige, sie sind europaweit im Einsatz und sehr streng getaktet.
Die komplexen Arbeiten liegen trotz nicht immer günstiger Witterung im Plan, sodass das Ende der dreiwöchigen Sperre mit 8. Oktober hält“, informierte Sprecher Christoph Gasser-Mair. Bereits um vier Uhr früh soll der erste Zug am Samstag wieder durch den Leideggtunnel fahren. KA
Bilder: 1) Der Schnellumbauzug war am Wochenende auf der Brixental-Bahnstrecke im Einsatz. Innerhalb eines Tages wurden die Arbeiten im Leideggtunnel erledigt. 2) Vor dem Nordportal: Fritz Brantl (ASC-Leiter Wörgl), Projektleiterin Barbara Wachter und Regionalleiter Christian Wieser (v.l.). Fotos: OEBB