Kitzbüheler Anzeiger
22.05.2024
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SPÖ fordert Entlassung Gampers

Im Kitzbüheler Rathaus hängt der Haussegen gehörig schief. Alexander Gampers Gastauftritt beim Bürgerdialog der AfD löst in der SPÖ-Fraktion Empörung aus. Sie fordert Bgm. Winkler auf, den FPÖ-Stadtrat von seinen Funktionen  „zu entbinden“.

Kitzbühel | Am 17. April trat Alexander Gamper, freiheitlicher Stadtrat in Kitzbühel und Abgeordneter zum Tiroler Landtag, beim Bürgerdialog, einer Veranstaltung der rechtsextremen AfD, in Stuttgart/Bad Cannstadt auf. Eine Tatsache, die die Kitzbüheler Sozialdemokraten nicht hinnehmen wollen. In einem offenen Brief fordern Vizebürgermeister Walter Zimmermann, Stadträtin Margit Luxner, Gemeinderat Philipp Radacher sowie Gemeinderat Reinhardt Wohlfahrtstätter Kitzbühels  Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) auf, Alexander Gamper von allen übertragenen Aufgaben umgehend zu entbinden und das Mandat für diese Bereiche „an eine charakterlich und fachlich besser befähigte Person zu übertragen“. Die SPÖ sehe das Ansehen des gesamten Gemeinderates gefährdet und könne sich eine weitere Zusammenarbeit mit Gamper keinesfalls vorstellen.

UK unterstützt SPÖ-Forderung
Schützenhilfe erhalten die roten Mandatare mittlerweile von den Unabhängigen Kitzbühelern. UK-Stadtrat Andreas Fuchs-Martschitz: „Wir fordern dringend die Einberufung von Stadt-und Gemeinderat, um eine entsprechende Neuwahl für diese Funktionen durchzuführen.“

Die Antwort von Stadtchef Klaus Winkler ließ nicht lange auf sich warten: In einem – ebenfalls – offenen Brief an die SPÖ distanziert er sich von „jeglichem Extremismus, ob rechts- oder linksgerichtet“ und hält klar „an seinem eingeschlagenen Weg der Mitte“ fest.  

Winkler: „Gamper ist fleißiger Mandatar“
Alexander Gamper habe in den vergangenen zwei Jahren als verlässlicher und fleißiger Mandatar in Kitzbühel gearbeitet und besonders die Gemeindeeinsatzleitung und das Sicherheitskonzept in Kitzbühel weitsichtig positioniert, sagt Winkler. „In seiner Tätigkeit für Kitzbühel konnte ich niemals nur den Anschein einer extremen Positionierung feststellen und sehe hier eine klare Trennlinie zu internationalen politischen Themen. Inhaltlich vertritt Stadtrat Gamper die in Österreich hinlänglich bekannte FPÖ-Parteilinie, die aber nichts mit der Kitzbüheler Kommunalpolitik zu tun hat.“

Überrascht zeigt sich der Kitzbüheler Bürgermeister indes von der SPÖ-Forderung, Gamper von seinen Aufgaben zu entbinden. „Es müsste bekannt sein, dass diese Funktionen einstimmig im Gemeinderat beschlossen wurden. Nunmehr  sollte ich im Alleingang vorgehen. Dieser Zuruf der SPÖ Kitzbühel verstört umso mehr“, so Winkler an die SPÖ, „da es gerade eure Fraktion ist, die auf demokratische Entscheidungen pocht. Daher bin ich hier der falsche Adressat.“

Gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger hält Alexander Gamper zu den Vorwürfen bezüglich seines AfD-Auftrittes fest: Er sei der Einladung auf Bitte des FPÖ-Abgeordneten Roman Haider und des FPÖ-Klubdirektors Johann Überbacher gefolgt.

Gamper: „Wohin ich gehe, entscheide ich“
Gamper: „Die AfD ist eine demokratische bürgerlich konservative Partei, die erfolgreich in unserem Nachbarstaat agiert, wir sind mit ihr auch in derselben Fraktion im EU-Parlament, und genauso wie wir, wird die AfD zu den Wahlsiegern bei der kommenden EU-Parlamentswahl gehören, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wo ich hingehe entscheide ich, die Freiheitliche Partei und sicher nicht irgendwelche politischen Gegner.“

Bürgermeister Winkler ist hingegen um Beruhigung im Gemeinderat bemüht. „Ich hoffe, dass wir einen gemeinsamen vernünftigen Weg für Kitzbühel gehen werden und nicht nur politisches Kleinholz geraspelt wird.“ A. Fusser

 
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