SPÖ kämpft für Verbesserungen
Gleichstellung von Mann und Frau, Chancengleichheit, Kampf gegen Gewalt, leistbares Wohnen, und ein Rechtsanspruch für Kinderbetreuung: Ein gutes Leben für alle – das wünscht sich der SPÖ-Landtagsklub.
St. Johann | „Wir wollen hinhören, die Menschen mitnehmen, mit ihnen über ihre Sorgen und Wünsche sprechen. Das ist Sinn und Zweck unserer Sommertour“, erklärt SPÖ-Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl, die zugleich das SP-Motto „Solidarität & Fortschritt“ begründet: „Solidarität hält die Gesellschaft zusammen und es ist der Fortschritt, für den wir arbeiten. Für eine gute Zukunft und ein gutes Leben für alle.“
Die größte Herausforderung sehen die Sozialdemokratinnen im Kampf gegen die Teuerung. Davon besonders betroffen seien die Menschen im Bezirk Kitzbühel, in dem die Einkommen niedrig, aber die Lebenskosten umso höher sind, wie die Kirchberger Landtagsabgeordnete und SP-Bezirksvorsitzende Claudia Hagsteiner weiß. „Der starke Tourismus spült viel Geld in wenige Taschen, die Zeche zahlt aber die breite Bevölkerung.“
Größten Handlungsbedarf sieht Hagsteiner im Wohnen: „Kitzbühel ist begehrt. Deshalb kaufen Reiche aus dem Ausland und dubiose Firmen jeden Quadratmeter auf. Für heimische Familien bleibt nichts – außer teure Mieten.“
Baulandmobilisierung gegen Spekulation
Abhilfe schaffen soll die von der SPÖ bereits im Landtag forcierte Baulandmobilisierung, wodurch der Spekulation das Handwerk gelegt werden soll, wie Elisabeth Blanik, festhält. Die Grundlage dafür liefere die im Herbst startende tirolweite Wohnbedarfsstudie. Daraus, so hoffen die roten Politikerinnen, soll sich der beste Weg für den Tiroler Wohnbau ableiten lassen. „Mit fundierten Zahlen und Fakten aus dieser Studie lässt sich für die Bevölkerung zielgerichtet bauen und Wohnraum sicherstellen – und zwar dort, wo er gebraucht wird.“ Wohnen sei ein Grundrecht, bekräftigt Blanik.
Der versprochene Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung soll laut Angaben der SPÖ-Politikerinnen im kommenden Jahr in Kraft treten. Für Frauen, insbesonders Alleinerziehende, bedeute er Entlastung und zugleich Fortschritt.
Landesrätin Eva Pawlata, die früher in Kitzbühel über mehrere Jahre das Gewaltschutzzentrum geleitetet hat, will gemeinsam gegen die Gewalt gegen Frauen vorgehen. Im Unterland werde im kommenden Jahr ein weiteres Frauenhaus mit sechs Schutzplätzen eröffnet, bekräftigt sie. Sie lobt die Gewaltschutzgruppe, die im Bezirkskrankenhaus St. Johann beheimatet ist. „Solche Angebote sind im ländlichen Raum nur schwer zu finden.“
Altersarmut betrifft Frauen
Die Tiroler SPÖ-Nationalrätin Selma Yildirim weist einmal mehr auf die Altersarmut hin, die besonders Frauen betrifft. „Es ist beschämend, wie schlecht es den Frauen geht“. Der „Equal Pension Day“, der österreichweit heuer auf den 4. August gefallen ist, zeige den Unterschied von erwerbstätigen Frauen und Männern auf, in Tirol sei er bereits am 23. Juli erreicht worden. Yildirim: „Die Tirolerinnen erhalten demnach um 44 Prozent weniger Pension als ein Durchschnittspensionist.“ Als Gründe gibt Yildirim Betreuungspflichten, Teilzeitarbeit und Unterbezahlung an. „Frauen arbeiten viel, aber sie leisten unbezahlte Arbeit, die für die Gesellschaft jedoch wichtig ist.“ Alexandra Fusser
Bild: Machten auf ihrer Tour Halt in St. Johann: LR Eva Pawlata, Landtags-Vizepräsidentin Elisabeth Blanik, Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl, Bezirkschefin Claudia Hagsteiner und NR Selma Yildirim (von links). Foto: Fusser