Sarkasmus, Humor und Genialität
Spannende, witzige und zum Denken anregende Einblicke in die Welt des Universalgenies Herbert Rosendorfer gewährt derzeit eine sehr empfehlenswerte Ausstellung im Museum St. Johann.
St. Johann | Die meisten kennen den 1934 in Bozen geborenen und 2012 ebendort verstorbenen Herbert Rosendorfer als Schriftsteller. Mit Büchern wie „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ oder „Eichkatzelried“, in dem er seine Kindheit in Kitzbühel beschreibt, wurde er berühmt. Doch zu seinem umfangreichen Werk zählen nicht nur Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Fernsehspiele, Abhandlungen zu Musik oder Reiseführer, sondern auch Gemälde, vorwiegend Aquarelle und Zeichnungen.
Eine Ausstellung zum Schmunzeln
Ein guter Freund Rosendorfers, Friedhelm Capellari, nennt davon ein umfangreiches Konvolut zu verschiedensten Themen sein Eigen und ermöglicht so die beeindruckende Werkschau. „Zu seinen Lebzeiten haben wir vereinbart, dass ich diese Werke übernehme, bewahre und schaue, dass sie auch zugänglich werden. Ich bin sehr erfreut, über das, was ich hier sehe, gekonnter kann man es nicht machen“, freut sich Capellari.
Armin Rainer, Museumsvereinsobmann, bringt das Gezeigte auf den Punkt: „Noch nie habe ich eine Ausstellung eröffnet, bei der die Besucher schon vor der Rede so viel geschmunzelt haben.“ Die Bilder zeigen eindrücklich den Menschen Rosendorfer: kritisch, humoristisch, sarkastisch bis böse, aber auch sehr tiefgründig und weise. Capellari erzählt: „Er hatte Humor bis zum Sarkasmus, aber auch ganz viel Liebe.“
Peter Fischer kündigt im Rahmen der viel beachteten Ausstellungseröffnung eine nicht zu versäumende Lesung von Karl Prieler am 1. August an. Er wird aus bisher unveröffentlichten Texten Rosendorfers aus seinem Besitz lesen.
Die unterhaltsame wie tiefsinnige Ausstellung bisher noch nie zu sehender Werke Rosendorfers sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie ist noch bis zum 17. August zu sehen. Öffnungszeiten: bis 1. Juli jeweils Dienstag, Donnerstag und Samstag von 11 bis 14 Uhr; ab 4. Juli von Dienstag bis Samstag 11 bis 14 Uhr. Zusätzlich am 31.jeweils Juli von 19 bis 21 Uhr. est
Bild: Die umfangreiche Werkschau von Herbert Rosendorfers künstlerischem Talent ist derzeit im St. Johanner Museum ausgestellt und kann noch bis 17. August besucht werden. Foto: Elisabeth Standl