Schock nach Mord in Schwendt
Fassungslosigkeit herrscht auch noch zwei Tage nach der Tat in der Gemeinde Schwendt. Ein Mann hatte seine 68-jährige Ehefrau im Streit getötet und verübte danach Suizid.
Schwendt | Auch zwei Tage nach dem Tod von zwei Schwendtern ist man in der Gemeinde noch nicht zur Tagesordnung übergegangen, wie Bürgermeister Jürgen Kendlinger erzählt: „Es ist bestürzend für alle. Dass so etwas in einem kleinen Ort passiert, schockt sehr.“ Er selbst ist am Sonntag von der Polizei angerufen worden, aufgrund eines Einsatzraumes für die Cobra. „Dieser wurde dann nicht mehr gebraucht, da der Mann aufgefunden wurde“, sagt Kendlinger.
Eine grausame Tat ereignete sich am Sonntagmittag. Gegen 13 Uhr haben Verwandte eine leblose Frau in einem Einfamilienhaus vorgefunden und sofort die Polizei alarmiert. Die eintreffenden Polizeistreifen stellten fest, dass die 68-jährigen Einheimische offenkundig durch Fremdverschulden zu Tode kam. Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt Tirol übernommen.
Aufgrund der ersten Erhebungen stand der 70-jährige Ehemann, ebenfalls Einheimischer, im Verdacht, mit dem gewaltsamen Tod seiner Gattin in Zusammenhang zu stehen. Ein großes Suchaufgebot über die Bezirksgrenzen hinaus nach Salzburg und Bayern war die Folge.
“Die erste Annahme bei dem Tatbestand hat sich bestätigt. Die Frau wurde erdrosselt und der Mann hat anschließend Suizid verübt". Gert Hofmann, stv. Leiter des LKA Tirol
In Waldstück tot aufgefunden
Wenig später hat man abseits der Landesstraße das Auto des 70-Jährigen in einem Waldstück entdeckt. Auf Nachschau fand man dann den Mann, der erhängt aufgefunden wurde. Nach derzeitigem Stand geht die Polizei davon aus, dass der 70-jährige Mann seine Ehefrau durch einen Angriff auf den Hals tötete und anschließend einen Suizid verübte. Messer oder Schusswaffen wurden nicht verwendet.
Ermittlungen bestätigen Annahme
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ordnete eine Obduktion der zwei Leichen an, die am Montag den Tathergang bestätigten. Die Frau wurde erdrosselt. „Die erste Annahme bei dem Tatbestand hat sich bestätigt“, erklärt Gert Hofmann, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Tirol.
Eine aufgefundene Waffe, in unmittelbarer Nähe des 70-Jähigen, wird derzeit noch überprüft. „Es hat dort eine Manipulation stattgefunden“, erklärt Hofmann und ergänzt, dass die Polizei davon ausgeht, dass sie dem Mann zuzuordnen ist.
Schwelender Konflikt als Auslöser
Bei den Einvernahmen hat sich herausgestellt, dass es seit langem einen schwelenden Konflikt beim Ehepaar gab. Nach Erkenntnissen des Landeskriminalamts hat sich in der Vergangenheit jedoch niemand an die Polizei gewandt. veh
Bild: Verwandte alarmierten die Polizei, nachdem sie die Frau leblos vorfanden. Die Polizei untersuchte das Einfamilienhaus des Ehepaars. Foto: Zoom-Tirol