Schusswaffengebrauch der Polizei in St. Johann
St. Johann | Am 26. August flüchteten mehrere (zu diesem Zeitpunkt unbekannte) Personen in einem gestohlenen Kastenwagen von Wörgl bis nach St. Johann, wo es schließlich zur Abgabe von mehreren Schüssen durch zwei Polizisten gekommen ist, die bedauerlicherweise die Verletzung eines Jugendlichen zur Folge hatten. Der Waffengebrauch ist gegenwärtig Gegenstand von kriminalpolizeilichen Ermittlungen durch das von der LPD Tirol unabhängige Landeskriminalamt Kärnten unter Leitung der Staatsanwaltschaft Innsbruck und wird lückenlos aufgeklärt.
Die Landespolizeidirektion Tirol hat höchstes Verständnis für die nunmehrigen legitimen Diskussionen und Fragestellungen im öffentlichen Diskurs. Allerdings können wir kein Verständnis dafür aufbringen, wenn die betroffenen Polizisten, die Ermittler und überhaupt pauschal die Polizei in sozialen Medien (und zum Teil auch in persönlichen Emails) massiven Beschimpfungen, Verunglimpflichungen und faktenbefreiten Vorurteilen ausgesetzt werden. Auch die von anwaltlicher Seite verwendeten letztklassigen Begrifflichkeiten („Killerkommando“) werden auf das Schärfste zurückgewiesen. Auch für Polizisten gilt, wie für jeden anderen Staatsbürger auch, bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung.
Tiroler Polizistinnen und Polizisten leisten jeden Tag nicht nur eine ausgezeichnete Arbeit, sondern müssen bei jedem Einsatz damit rechnen, lebensbedrohenden Situationen ausgesetzt zu werden. Daher investiert die Polizei viel Aufwand und Ressourcen in die Ausbildung und in das Einsatztraining, in deren Rahmen das Verhalten in gefährlichen Situationen eingehend geschult wird. In ganz Österreich sind spezifische Einsatztrainingszentren entstanden bzw. sind im Entstehen, die die Bemühungen zur bestmöglichen Vorbereitung unserer Kolleginnen/innen auf Gefährdungslagen weiter optimieren sollen. Und dass die Erkenntnisse des gegenständliche Polizeieinsatzes – was immer auch die Ermittlungen ergeben werden - in das künftige Einsatztraining mit einbezogen werden, versteht sich von selbst.
Landespolizeidirektor Edelbert Kohler: „Es ist eine höchst belastende Situation für alle Beteiligten. Ich wünsche den betroffenen Kollegen viel Kraft für die Bewältigung dieser psychischen Ausnahmesituation und wünsche auch dem verletzten jungen Mann eine rasche und gute Genesung.“