Schwimmvergnügen auch nächsten Winter gesichert
Auch wenn es durch die Decke tropft, die Fieberbrunner halten ihrem Aubad die Stange. Das zeigen die Besucherzahlen des abgelaufenen Winters deutlich.
Fieberbrunn | Seit im Juli des Vorjahres die Zukunft des Aubades buchstäblich auf der Kippe stand hat sich viel geändert – auch die Gemeinderatssitzung in der Vorwoche musste aufgrund des Tagesordnungspunktes „Wiederkehrende Öffnung des Aubades in den Winterhalbjahren“ in den Festsaal verlegt werden. Vor vollen Reihen konnte der Obmann des Aubad-Ausschusses, Alexander Jurescha, mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Die Arbeit des eigens gegründeten Fördervereins trug Früchte – die Fieberbrunner stürmten ihr Bad. 32.436 Zutritte wurden an den 157 Betriebstagen registriert. Um über 80 Prozent mehr als noch im Vor-Corona-Jahr 2019. Rekordtag war übrigens der Faschingssonntag mit 496 Besuchern.
Nicht so rosig allerdings sehen die Zahlen aus. Vor allem aufgrund der hohen Energiekosten – Strom und Gas – ist der Abgang doch relativ hoch. Trotz Einnahmen in Höhe von rund 224.000 Euro verbucht das Bad einen Abgang von rund 190.000 Euro. Doch der Ausschuss ist zuversichtlich, dass sich dieses Ergebnis noch verbessern lässt.
Nichtsdestotrotz zeigten sich die Mandatare vom Erfolg der Saison beeindruckt, auch dass es gelungen ist, so viele Fieberbrunner zu motivieren, das Bad zu besuchen.
Das räumte auch Bürgermeister Walter Astner ein. Fieberbrunn habe sich das Bad verdient. Er stellte aber klar, „dass nicht nur die Zahlen entscheidend sind.“ Das Gebäude ist, wie mehrfach berichtet, sanierungsbedürftig. Das müsse man daher schon kritisch sehen, da diese Kosten hier nicht dabei sind.
Jurescha räumte ein, dass es zwar aus der Decke tropfe, ansonsten kein Sanierungsbedarf gegeben sei. Notwendige kleinere Reparaturen seien im Vorjahr gemacht worden. Der Ausschussobmann ist sich aber auch bewusst, „dass wir die Hilfe des Landes brauchen.“
Vize-Bürgermeister Thomas Wörgetter zollte den Verantwortlichen ebenfalls Respekt: „Man sieht, was möglich ist, wenn man zusammenhilft.“ Er gebe zu, dass er sehr skeptisch gewesen sei.
Kritisch äußerte sich GR Sophie Brunner, die gegen den Beschluss stimmte. „Ich bin hier das Sprachrohr der Jugend. Die Gemeinde hat jetzt schon einen Verschuldungsgrad von 58 Prozent und wir haben viele Pflichtaufgaben.“ Es sei die Jugend, die irgendwann all diese Schulden zurückzahlen müsse, gab sie zu bedenken.
Der Antrag des Aubad-Ausschusses, der die wiederkehrende Winter-Öffnung mit einer laufenden Evaluierung beinhaltete, wurde leicht abgewandelt. Zwar wurde die Winter-Öffnung mit großer Mehrheit beschlossen. Allerdings dürfen sich die Rahmenbedingungen, etwa die Besucherzahlen und die gute Nutzung durch die Schulen, nicht ändern. Auch das Bereitstellen von Zuschüssen durch Tourismusverband und den Nachbarorten gehören zu diesen Bedingungen. Margret Klausner
Bild: Bürgermeister Walter Astner verlegte die Gemeinderatssitzung einmal mehr in den Festsaal. Die Aubad-Befürworter sorgten für ein volles Haus und applaudierten nach erfolgreichem Beschluss. Foto: Klausner