Sehnsucht nach Ursprünglichkeit
Der 29-jährige Günter Leiter aus Sillian praktiziert eine seltene Maltechnik. Er malt Schwarz- Weiß- Bilder auf Rohleinen und erhält dadurch mehr Struktur, Schärfe und Härte.
Hopfgarten | Sieht man die Bilder von Leiter, fühlt man sich zurückversetzt in alte Zeiten. Urige, meist bäuerliche Motive, aber auch verschneite Landschaftsbilder im Hinblick auf den nahenden Winter sind zu sehen. Es sind Bilder, die Raum zum Träumen lassen und Sehnsucht wecken. Sehnsucht nach einem ursprünglichen, naturverbundenen und entschleunigendem Leben. Die quadratischen, mit Kohle gemalten, Bilder entwickelten sich in den letzten Jahren zu Leiters Markenzeichen.
„Von Kunst kann man nicht leben“
Diesen Satz hörte Günter Leiter von klein auf und schlug deshalb auch eine naturwissenschaftliche Laufbahn ein. Leiter malt zwar seit seiner Schulzeit, aber Kunst zu studieren kam für ihn nie in Frage. Seit 2016 beschäftigt er sich intensiver mit der Malerei, experimentierte anfangs mit Ölfarben und Portraitmalereien.
In den letzten Jahren fand Leiter jedoch zu seinen charakteristischen Bildern, über die er selber sagt: „Die sogenannte gute alte Zeit für jeden erlebbar auf Leinen gebannt. Heimat und Natur mit ihren Menschen, Traditionen und Geschichten fühlbar gemacht. So darf meine Kunst auch einfach nur schön anzusehen sein. Kunst von leichtem Gemüt sozusagen. Schrille, polarisierende, abstrakte und mit Themen überladene Kunst gibt es derzeit mehr als genug. In meinen Werken darf der Betrachter auch einmal zur Ruhe kommen. Je schneller die Zeit, desto nötiger benötigt man Kunst, die diese Hektik nimmt.“
Ausstellung bis 10. Dezember
Die Ausstellung ist bis 10. Dezember im Kunstraum Hopfgarten zu sehen. Patricia Wimmer
Bild: Der Osttiroler Künstler Günter Leiter malt auf Rohleinen, sodass seine Bilder mehr Struktur erhalten. Foto: Leiter