Sicherer Schulweg ist sehr wichtig
Die Polizei wird auch heuer wieder zu Schulbeginn durch sichtbare Präsenz und Kontrollen besonders darauf achten, die Sicherheit auf Schulwegen weiter zu erhöhen.
Angesichts des bevorstehenden Schulbeginns in Tirol möchte die Tiroler Polizei an alle Autofahrerinnen und Autorfahrer appellieren, Rücksicht auf unsere Kinder im Straßenverkehr zu nehmen. Daher setzt die Polizei auch zu Beginn es heurigen Schuljahres wieder auf sichtbare Präsenz und Schwerpunktaktionen im Bereich der Schulen und Kindergärten, um die Sicherheit auf Schulwegen weiter steigern.
32 Schulwegunfälle im Jahr 2021 in Tirol
Jedes Jahr verunglücken zahlreiche Kinder am Schulweg. So ereigneten sich 2021 in Tirol 262 Unfälle mit Kindern (2020: 239 Unfälle) bei denen 275 Kinder verletzt wurden (2020: 254 verletzte Kinder), davon passierten 32 Unfälle auf dem Schulweg, wobei insgesamt 34 Schulkinder verletzt wurden (im Pandemiejahr 2020 waren es 18 Schulwegunfälle mit 19 verletzten Schulkindern).
„Die Schulwegsicherung hat in den ersten Wochen nach Schulbeginn oberste Priorität bei der Tiroler Verkehrspolizei!
Wir versuchen durch Schwerpunktsetzung im Nahbereich von Schulen und Kindergärten und Aufklärung einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit unserer „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer*innen zu leisten“
Die angeführten Zahlen der besagten Unfälle sind im Jahr 2021 im Vergleich mit dem Pandemiejahr 2020 wieder leicht angestiegen – sie liegen aber deutlich unter den Unfallzahlen aus dem Jahr 2019 (Im Jahr 2019 waren es 47 Schulwegunfälle mit 47 verletzten Schulkindern). Auch war im vergangenen Jahr kein tödlicher Schulwegunfall zu verzeichnen.
Prävention, Bewusstseinsbildung, Aufklärung
Neben den repressiven Maßnahmen durch die Polizei zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, stellen Prävention durch Bewusstseinsbildung und Aufklärung wesentliche und wichtige Bestandteile der Tätigkeit der Exekutive dar. Die Polizei appelliert neuerlich an alle Fahrzeuglenker, sich ihrer großen Verantwortung gegenüber Kindern im Straßenverkehr bewusst zu sein. Kinder handeln oft unvorhersehbar, laufen beispielsweise unerwartet über die Straße, weshalb sie gesetzlich vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind. Der Nahbereich von Schulen und Kindergärten erfordert eine besonders vorsichtige und rücksichtsvolle Fahrweise.
Das Ersuchen der Exekutive richtet sich daher an alle Fahrzeuglenker*innen – die Geschwindigkeit im Bereich der Schulwege bitte unbedingt zu reduzieren, um Kindern jederzeit ein gefahrloses Überqueren der Straße zu ermöglichen. Bitte auch generell auf das Telefonieren während der Fahrt – auch mit Freisprecheinrichtung – möglichst zu verzichten, um die volle Aufmerksamkeit dem Verkehrsgeschehen widmen zu können. Auf diese Weise können wir alle gemeinsam einen Beitrag leisten, um noch mehr Sicherheit auf Tirols Schulwegen zu gewährleisten.
Überwachungsmaßnahmen durch die Polizei
Kinder bedürfen im Allgemeinen speziell aber jetzt zu Schulbeginn unserer ungeteilten Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Daher wird die Tiroler Polizei zu Beginn des neuen Schuljahres – und in den Folgemonaten – eine Reihe von Schwerpunkten setzen, um die Sicherheit am Schulweg weiter zu steigern. Begleitend zur Verkehrserziehung wird es im Nahbereich von Schulen und Kindergärten neben der Schulwegsicherung auch entsprechende Verkehrskontrollen durch die Polizei geben.
Folgende Maßnahmen werden durch die Polizei schwerpunktmäßig durchgeführt:
- Geschwindigkeitskontrollen insbesondere im Nahbereich von Schulen und Kindergärten
- Verstärkte Überwachung der Kinderbeförderung sowie
- besondere Überwachung der Schutzwege im Nahbereich von Schulen und Kindergärten
Tipps an die Eltern:
Um auf dem Schulweg Risiken zu minimieren und möglichst sicher unterwegs zu sein, ist es zu empfehlen gemeinsam mit dem Kind einen sicheren Weg zur Schulezu finden. Gehen Sie nach Möglichkeit mit ihrem Kind bereits vor dem ersten Schultag den Schulweg ab.
"Wenn irgendwie möglich, nehmen sie sich die Zeit, um vor Schulbeginn stressfrei den Schulweg zu erkunden und allfällige Gefahren zu erklären – Das gebe sowohl Eltern als auch Kindern ein „mehr“ an Sicherheit am Schulweg.“
- Der kürzeste Weg zur Schule ist nicht immer der Sicherste. Oft sind kleine Umwege mit „Zebrastreifen“ oder Ampeln sicherer. Trainieren Sie mit ihrem Kind das Verhalten beim Überqueren der Straße, an der Bushaltestelle. Zeigen Sie Ihrem Kind dabei, dass man vor dem Überqueren einer Straße immer nach beiden Seiten (links-rechts-links) schaut und während des Überquerens der Straße den Verkehr weiterhin beobachtet.
- Schutzwege sind gefährlicher als man glaubt, da es leider immer wieder vorkommt, dass sich Fahrzeuglenker*innen nicht den Vorschriften entsprechend verhalten. Verdeutlichen Sie ihrem Kind, dass es in jedem Fall warten muss, bis alle Autos zur rechten und linken Seite reagiert bzw. angehalten haben, bevor die Straße sicher überquert werden kann.
- Die Verwendung von Reflektoren an Kleidung bzw. Schultasche oder das Tragen einer reflektierenden Warnweste, kann das Unfallrisiko wesentlich vermindern! Insbesondere bei schlechter Sicht, Dämmerung oder Dunkelheit, ist ihr Kind dadurch bereits aus einer deutlich größeren Entfernung für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar. Eine solche gelbe reflektierende Sicherheitsweste ist deshalb auch Teil des "Schulstart-Sicherheitspakets" einer Initiative des Verein SICHERES TIROL, welches in den nächsten Wochen durch die Verkehrserzieher*innen der Polizei in den 1. Klassen der Volksschule ausgegeben wird.
Die Tiroler Polizei wird in nächsten Wochen in den Bezirken zudem im Rahmen der Aktion „GEMEINSAM.SICHER auf dem Schulweg“ mit entsprechenden Sicherheitstipps proaktiv auf Schulen und Eltern zugehen. Foto: LPD Tirol