Silbereisen-Show im Banne von Sonne und Regenflut
Kitzbühel lag zwei Tage im Schlagerwahnsinn: Florian Silbereisen feierte Jubiläum „30 Jahre Feste-Show“. Für die Eurovisionssendung, die Jürgens TV im Auftrag des MDR und BR produzierte, war man vorsorglich für alle Eventualitäten gewappnet.
Kitzbühel | Wer den Wolkenbruch am Samstag vor Ort miterlebte, konnte sich nicht vorstellen, dass an diesem Tag im Tennisstadion überhaupt irgendeine Show über die Bühne gehen könnte. Ab 19 Uhr schüttete es wie aus Kübeln – zum Leidwesen der tausenden durchnässten Fans, die zunächst Zuflucht in den sogenannten „Katakomben“ des Stadions suchten. Der Blick durch die Regenmauer in das komplett leere Stadion ließ auch gegen 20 Uhr wenig Hoffnung aufkeimen, dass hier in Kürze die Stars des Schlagerhimmels auftreten könnten.
Aber sie konnten. Pünktlich um 20.15 Uhr sprang Showmaster Florian Silbereisen in Gummistiefeln und Regenmantel auf die Bühne – das war die Initialzündung für 6.500 Fans, auf die Plätze zu stürmen. Das Stadion war binnen kürzester Zeit bis auf den letzten Rang gefüllt, die Stimmung vom Anfang bis zum Ende am Zenit. Was das Publikum vor Ort zu jenem Zeitpunkt nicht wusste: Im Fernsehen (ARD, ORF) waren zeitgleich jene Bilder zu sehen, die tags zuvor bei der Generalprobe am Freitagabend aufgezeichnet wurde – bei bestem Wetter, wohlgemerkt.
Bis 19.30 Uhr war Live-Übertragung fix
Eine Absage unter schwierigsten Wetterbedingungen wäre für den Veranstalter am Samstag wohl die leichteste Aufgabe gewesen. Doch bis zuletzt haben Thomas Rass als Veranstalter und Musikproduzent Michael Jürgens (Jürgens TV) sogar an der Live-Übertragung festgehalten, wie Rass gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger erläutert. Erst gegen 19.30 Uhr fiel die Entscheidung, für das Millionenpublikum vor den Fernsehgeräten die Bilder der Generalprobe zu senden, für die Fans vor Ort jedoch die Show komplett durchzuziehen.
Geboten wurde am Samstag 1:1 das, was auch schon am Freitag zu sehen war. Ganz ohne Abstriche, wie Rass freudig festhält. „Von der Pyrotechnik bis zur Drohnenshow, von Flammen bis zu Konfettibomben, vom Glitzerregen bis zu den Tanzeinlagen.“ Möglich sei dies nur gewesen, weil alle Beteiligten höchst professionell agierten. Nicht zu vergessen die Künstler, die unbedingt auf die Bühne des Kitzbüheler Stadion-Hexenkessels wollten. Konkret waren es 32 Live-Acts, die vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt wurden und vielleicht sogar den Wettergott gnädig stimmten. Denn nach gut einer Stunde ließ auch der Regen endlich nach.
Die Bilder vom Showmaster in Gummistiefeln und barfüßigen Stars auf der Bühne sollen trotzdem im Fernsehen (MDR, BR) zu sehen sein. „Die gesamte Samstag-Show wurde gefilmt“, bestätigt Rass. Und auch sonst ist der Veranstalter zufrieden mit dem abgelaufenen Musik-Wochenende: Mit dem Schlagerbooom haben wir den Olymp erreicht. Aktuell gibt es keine bedeutendere Unterhaltungssendung im deutschsprachigen Fernsehen.“ Wird es eine weitere Silbereisen-Show in Kitzbühel geben? Rass: „Die Verhandlungen für 2025 haben wir schon aufgenommen.“ Alexandra Fusser
Bild: Trotzten dem strömenden Regen: Durchnässte Melissa Naschenweng mit Showmaster Florian Silbereisen. Foto: HCH Fotopress/Christoph Hatheuer