„Spartan war ein echter Life-Changer“
Petra Schmidberger entdeckte vor einigen Jahren das Spartan Race für sich. Ein Leben ohne sportliche Herausforderung kann sich die Bankerin trotz Karriere nicht vorstellen.
Kitzbühel | Viele Sportler erinnern sich mit Wehmut an das Spartan Race in Oberndorf, das 2019 zum letzten Mal stattfand. Unter den 10.000 Teilnehmern waren auch zahlreiche Einheimische. Für viele war der Bewerb die perfekte Motivation, um mit dem Training zu beginnen – so auch für Petra Schmidberger. „Mit Mitte 30 habe ich beschlossen, etwas mehr Sport zu machen. Ich habe einiges ausprobiert, doch nichts hat mich so richtig begeistert – bis ich 2018 zum ersten Mal als Zuschauerin in Oberndorf war. Ich war sofort fasziniert und wollte Spartan unbedingt selbst ausprobieren“, erinnert sich Schmidberger heute.
Seitdem hat sie die Leidenschaft dafür nicht mehr losgelassen. Insgesamt 73 Rennen im In- und Ausland hat die Powerfrau seither absolviert. Unter anderem stand sie bereits in Rom, Madrid, Mallorca und Teneriffa am Start.
Prägende Erlebnisse an ganz besonderen Orten
„Ich liebe die Kombination aus Natur-Erlebnis und sportlicher Herausforderung. Jedes Rennen ist anders. An einem Wochenende stehst du in Verbier auf einem Gipfel und blickst auf die umliegenden 4.000er, ein anderes Mal läufst du in Italien eine Steilküste entlang und ein paar Wochen später überwindest du ein Hindernis in Holland, während die Autos mit 300 km/h auf der Rennstrecke an dir vorbeizischen“, ist die St. Johannerin begeistert.
Zu den ganz großen Highlights zählte auch die Teilnahme an der Spartan-WM 2022 in Griechenland, die direkt im historischen Sparta stattfand. „Wenn ich an die Atmosphäre denke, bekomme ich heute noch Gänsehaut“, verrät Schmidberger. Erst Ende Juni konnte sie ihren größten sportlichen Erfolg feiern und beim „Beast-Wettbewerb“ in St. Pölten über Platz drei in der Damenwertung jubeln. „Das war ein tolles Gefühl, gemeinsam mit anderen bekannten Sportlern am Podium zu stehen.“
Auch wenn es ihr nicht in erster Linie um den Erfolg geht, macht sie das Ergebnis stolz. Denn die sportliche Challenge ist immer auch eine Gratwanderung zwischen Beruf und Freizeit.
Gratwanderung zwischen Karriere und Sport
2020 wurde die 45-Jährige nämlich ins Vorstandsteam der Sparkasse Kitzbühel befördert. Zu einer 50-Stunden-Woche kommen seither auch repräsentative Verpflichtungen. „Der Job steht eindeutig im Vordergrund, aber Spartan gehört zu meinem Leben dazu. Das Training gibt mir den notwendigen Ausgleich. Ich kann den Kopf abschalten und neue Energie tanken“, erzählt sie.
Warum Spartan zum Life-Changer wurde
Das bedeutet aber auch, dass regelmäßig um 4.30 Uhr morgens der Wecker klingelt und Urlaubstage zu „Aktiv-Wochenenden“ – wie Petra Schmidberger es nennt – umfunktioniert werden. Ein Drahtseilakt, den sie gerne in Kauf nimmt. „Spartan war ein echter Life-Changer für mich. Der Sport hat mir so viel gegeben. Ich bin heute fitter, als ich es mit 20 Jahren war. Ich habe meine Höhenangst überwunden und Selbstvertrauen gewonnen“, bilanziert sie.
„Es geht mir nicht darum, mit anderen zu konkurrieren. Vielmehr möchte ich mich einfach meinen persönlichen Herausforderungen stellen und so lange es geht fit und gesund bleiben“, ergänzt Schmidberger und verdeutlicht damit den besonderen Stellenwert des Sports. sh
Bild: Die perfekte Kulisse: 2022 fanden in Sparta die Weltmeisterschaften statt. Petra Schmidberger war eine von tausenden Athleten aus aller Welt, die sich der Herausforderung im historischen Ambiente stellten. Fotos: Sportograf