Spiegelbilder der Emotionen
Ihre Bilder sind stark und bunt und spiegeln die Emotionen ihrer Erschafferin wider - fröhlich, nachdenklich, überrascht. Beatrice Pistoja malt intuitiv, expressiv und vor allem mit viel Leidenschaft.
Kirchdorf | Für die Patienten des Kirchdorfer Hausarztes Franz Pistoja gehört der Anblick der bunten, großformatigen Bilder längst zum Alltag, denn das Wartezimmer der Ordination dient sozusagen als Ausstellungsraum für die Arbeiten von Beatrice Pistoja, der Ehefrau des Arztes. Deren freier Umgang mit Farben und Formen ist vielleicht nicht jedermanns Sache, doch es ist ihr eigener und ganz persönlicher Stil, den die Künstlerin für sich entdeckt hat. Beatrice Pistoja bevorzugt die expressive Malerei; die figurative und naturalistische Wiedergabe von Gegenständen oder Portraits hat sie hingegen noch nie angesprochen. „Was ich auf die Leinwand bringe, entspricht meiner jeweils aktuellen Gefühlslage“, schildert die Künstlerin.
„Vision“ ist derzeit in Kitzbühel zu sehen
Entsprechend benannt hat sie daher auch ihre Werke, die sie etwa auf die Namen „Happy“, „Lost in Thoughts, „I See you“ oder „Vision“ getauft hat. Letztgenanntes Bild ist bis Ende Februar übrigens im Billa-Künstlerfenster in der Kitzbüheler Vorderstadt ausgestellt - dort präsentiert der Verein Kitzbühel Aktiv Monat für Monat jeweils eine Arbeit von einem seiner Vereinsmitglieder.
Das Malen hat Beatrice Pistoja schon in Kindertagen für sich entdeckt. Weitere positive Impulse löste der Mal- und Zeichenunterricht am Gymnasium in ihr aus. „Bis zum 18. Lebensjahr habe ich viele verschiedene Techniken ausprobiert. Das Malen hat mich schon immer fasziniert“, erzählt sie. Während des Wirtschaftsstudiums und auch in den ersten Berufsjahren als Marketingleiterin in einem Pharmaunternehmen musste die Kunst in den Hintergrund rücken. Doch mit der Zeit wuchs Pistojas Bedürfnis nach mehr Kreativität, weshalb sie wieder vermehrt zu Acrylfarben und Pinsel greift. Das Malen ist für sie ein perfekter Ausgleich zum Alltagsstress.
Abseits der üblichen Praktiken entstehen ihre Bilder stets intuitiv - ohne Anfertigung von Skizzen und ohne konkreten Vorstellungen. „Ich male einfach drauf los“, schildert Beatrice Pistoja. „Ein Faible für kräftige Farben hatte ich außerdem ohnehin schon immer.“
Die Früchte ihrer Arbeit sind nicht nur auf dem Instagram-Account, sondern auch in der namhaften Online-Galerie Pluogix zu sehen. „Scouts sind auf meine Bilder aufmerksam geworden und haben angefragt“, erzählt die Kirchdorferin. Doch bevor die Bilder tatsächlich freigeschaltet sind, durchlaufen sie einer strengen qualitativen Bewertung. Pistoja: „Sobald die Bilder online sind, ist das jedes Mal wie ein Ritterschlag für mich.“ Alexandra Fusser
Bild: „Lost in Thoughts“ drückt Gedankenverlorenheit aus. Foto. Pistoja