Kitzbüheler Anzeiger
22.08.2024
News  
 

St. Johanner Spital ausgebremst

Weil Tirol nach wie an der zentralen Versorgung in Innsbruck festhält, müssen Patienten weiterhin monatelang auf einen Termin zur Herz-Katheter-Untersuchung warten – und das obwohl in St. Johann das notwendige Gerät steht.

Mit Primar Peter Rainer konnte die Spitalsführung  des St. Johanner Bezirkskrankenhauses im Vorjahr nicht nur einen anerkannten Internisten, sondern vor allem auch Herzspezialisten nach St. Johann holen. Dieser hat ein klares Ziel – er will in St. Johann einen Herzschwerpunkt installieren. Die weitere Entwicklung der Herz-Kreislauf- und Gefäßmedizin liegt ihm sehr am Herzen.  

Vor ein paar Monaten schaffte das Bezirkskrankenhaus St. Johann ein neues Angiografie-Gerät an. Mit diesem können, mithilfe von Röntgenstrahlen, Gefäße sichtbar gemacht und dadurch behandelt werden. Mitte September wird es in Betrieb gehen, um etwa Beingefäße und manche Organe zu untersuchen. Jedoch ist es für Herzkranzgefäße noch nicht zugelassen.

Grund dafür ist die Tiroler Vorgehensweise. Trotz steigender Zahlen bestehen die Verantwortlichen beim Land auf die zentrale Versorgung. Im Klartext heißt das, dass die Klinik Innsbruck sozusagen den Kuchen nicht teilen möchte. Dank dieser Politik müssen Patienten bis zu sechs Monate auf einen Termin warten und auch noch die Fahrt nach Innsbruck auf sich nehmen. Bei einer akuten Herzkreislauf-Erkrankung kann das möglicherweise zu lange dauern, so die Kritik. 

Daher nimmt die Spitalsführung jetzt den Kampf mit dem Land Tirol auf, zumal das Bezirksspital alle Vorgaben des „Strukturplan Gesundheit“ erfüllt – das notwendige Fachpersonal wie auch die technische Ausstattung sind vorhanden. Die Signale aus dem Landhaus sind jedoch deutlich – in der Klinik wurde ein weiteres Gerät angeschafft, die Chancen, dass die St. Johanner ihres in Betrieb nehmen können, sinkt deutlich. Hinter der Forderung der Spitalsführung steht auch Primar Peter Rainer: „Ich bin überzeugt davon, dass eine regional abgestufte Versorgung in Tirol so wie auch in anderen Bundesländern sehr sinnvoll und höchst an der Zeit ist. Das Krankenhaus St. Johann erfüllt alle Voraussetzungen für einen Schwerpunkt Kardiologie mit Herzkatheter-Untersuchung. Das würde eine angemessene Versorgung der Tiroler Bevölkerung sicherstellen.“

Bildtext: Primar Peter Rainer (Mitte) mit dem Radiotechnologen Thomas Skorjanc und dem ärztlichen Direktor-Stv. Prim. Christian Deetjen (rechts).

Foto: BKH St. Johann/Egger

 
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