„Start.N ist eine Erfolgsgeschichte“
Das Gründerzentrum Start.N am Parkplatz vor dem Kitzbüheler Tennisstadion öffnete vor drei Jahren seine Pforten. Der Geburtstag gab Anlass für ein Resümee der Verantwortlichen.
Kitzbühel | Vom Fotografen bis zum Hausverwalter, vom Finanzdienstleister bis zum Arbeitsvermittler und mit dem Café von Berner & Monitzer auch noch ein Lokal vor Ort: Der moderne Containerbau am Parkplatz vor dem Tennisstadion beherbergt aktuell ganz unterschiedlich ausgerichtete Start-Ups. „Es ist genau die Bandbreite, wie wir sie uns erhofft haben“, freut sich Stefan Niedermoser, Geschäftsführer des Regio Tech Hochfilzen und Obmann des Vereins „Start.N“.
Ganz am Anfang stand die ambitionierte Idee, auf knapp 800 Quadratmetern Fläche den Jungunternehmern und Gründern aus dem Bezirk Kitzbühel Arbeitsflächen (work spaces) zu geben und für sie die erste Anlaufstelle auf dem Weg in die Selbständigkeit zu sein – mit leistbaren Mieträumen für Neugründer und innovative Wieder-Gründer, ohne lange vertragliche Bindung, schnell, kostengünstig und unkompliziert.
Für das ambitionierte Projekt, das 2022 von Sparkasse Kitzbühel, Wirtschaftskammer, RegioTech, Stadtwerke, Stadt Kitzbühel und der Hope Holding aus der Taufe gehoben wurde, stellte die Stadtgemeinde Kitzbühel die Fläche zur Verfügung.
100 Prozent Auslastung, steigende Nachfrage
„Das Start.N ist ja selbst ein Start-Up. Wir wussten nicht, wie sich dieses Projekt entwickeln wird“, gibt Gregor Gebhardt, einer der Gründer (Hope Holding), anlässlich des dritten Geburtstages gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger offen zu. „Die Erwartungen waren mit 50 Prozent Auslastung im ersten Betriebsjahr daher nicht allzu hoch angesetzt, doch es entwickelte sich besser als erwartet“, erläutert Sparkasse-Vorstand Thomas Hechenberger. Binnen kürzester Zeit waren 80 Prozent der Räumlichkeiten vergeben. Seit geraumer Zeit sind alle 26 Büros vermietet – und die Nachfrage boomt. „Wir könnten noch einmal so viele Räume vermieten“, ist Gebhardt überzeugt. Er hebt das vielfältige Angebot an alle Jungunternehmer hervor.
Die Vollauslastung sei notwendig, eine Cash Cow sei das Start.N jedoch nicht, streicht Thomas Hechenberger heraus. Es lasse sich kein Geld damit verdienen, aber „kosten-deckend“ arbeiten.
In der jungen und bunten Gründer-Szene hat sich das Business-Center mittlerweile zu einem beliebten Treff im Bezirk entwickelt.
Unterstützung und Netzwerk
Denn neben den passenden Räumlichkeiten gibt es im Start.N auch das entsprechende Umfeld mit der richtigen Unterstützung. Mit der Sparkasse Kitzbühel, Förderberatung durch das Regionalmanagement, der Wirtschaftskammer Kitzbühel, Marketing-Agenturen und einem Start-Up-Coach ist im Haus verfügbar, was auf dem Weg in das eigene Business benötigt wird. Einschlägige Veranstaltungen finden regelmäßig statt und werden auch rege besucht, freut sich Stefan Niedermoser. Und wie Wirtschaftskammer-Obmann Peter Seiwald betont, handle es sich beim Start.N um „eine Erfolgsgeschichte“, weil es Gründern ermögliche, im Bezirk zu bleiben. Seiwald: „Es gibt ohnehin zu wenig Flächen für die Wirtschaft.“
Neue Pläne für „Start.N Living“
Gibt es angesichts der steigenden Nachfrage schon Erweiterungspläne? Baulich sei dies vorerst nicht möglich, weil mehr Container nicht übereinander gestapelt werden können, erklärt Gebhardt, außerdem sei am Dach eine neue Photovoltaikanlage mit Hilfe der Sparkasse Kitzbühel realisiert worden. Unter dem Motto „Start.N Living“ sei jedoch angedacht, Containerbau-Wohnungen für Mitarbeiter zu verwirklichen. Allerdings müsse für dieses Vorhaben erst ein Standort gefunden werden. Alexandra Fusser
Bild: Drei Jahre „Start.N“ gab Anlass zu einer Feier. Im Bild von links: NR Georg Hechenberger, WK-Obmann Peter Seiwald, Stefan Niedermoser (Regio Tech), Community-Managerin Sabrina Münster, Start.N-Gründer Gregor Gebhardt, Sparkasse-Vorstand Thomas Hechenberger, Innovationskoordinatorin Jenny Koller sowie Sparkasse-Vorstand Petra Schmidberger. Foto: Fusser