Stationärer Handel steht unter Druck
Mit rund 50.000 Beschäftigten, ca. 15.400 aktiven Betrieben und einem Netto-Jahresumsatz in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro ist der Handel ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Tirol.
Kitzbühel, Wien | Gleichzeitig ist er eine jener Branchen, die unter der Konjunkturschwäche besonders leiden. Durch die Lockdowns während der Pandemie war der stationäre Handel naturgemäß ausgebremst. Nach einer kurzen Erholungsphase kam es durch Energiekrise, Inflation und Rezession erneut zu einem ernormen Dämpfer: „Ein erneuter, starker Wertschöpfungsrückgang von -5,7 % im Jahr 2023 war die Folge. Auch für 2024 geht das WIFO von einem Rückgang der Bruttowertschöpfung im Handel um -1,7 % aus“, rechnet eine aktuelle Branchen-Analyse der Wirtschaftskammer Österreich vor. Zwar erholt sich die Konjunktur aktuell ein wenig, aber nach wie vor sind die Konsumenten abwartend. Immerhin: Für 2025 rechnet das WIFO mit einer Steigerung des privaten Konsums von 1,2 Prozent. Zusätzliche Herausforderungen stellen die angespannte Arbeitskräftesituation sowie die Arbeitskosten dar. Im Bezirk Kitzbühel kommen an den bekannten Hotspots noch vergleichsweise hohe Flächenmieten hinzu. Dafür profitiert der Handel in der Region von den Gästen aus dem Tourismus. Der Druck steigt durch den Onlinehandel: Um – vor allem gegenüber Billigstanbietern aus Drittstaaten – Waffengleichheit herzustellen, ergeht der Ruf nach Gesetzesänderungen bei der Zollfreigrenze von 150 Euro für Bestellungen aus Nicht-EU-Ländern. KA/gale