Strahlende Kinderaugen als Lohn
Im Rahmen der Kitzbüheler Sommerkonzerte finden seit 2013 regelmäßig Familienkonzerte mit den unterschiedlichsten Themen statt. In diesem Jahr war der zweite Mittwoch im August ganz den kleinsten Zuschauern gewidmet. In einem eigens für die Musikfreunde Kitzbühel konzipierten Bühnenstück für Puppen und kleines Orchester „Kasperl und die Erdnussprinzessin“ wurde es laut und lustig.
Kitzbühel | „Wir verfolgen schon lange das Ziel auch die Jüngsten an Musik und Theater heranzuführen“ berichtet der künstlerische Leiter des Vereins, Herbert Lindsberger, zwischen den beiden Aufführungen um 16.00 und 18.30 Uhr. Die Idee eines Puppenspiels mit musikalischer Untermalung ist aus einer langjährigen Freundschaft mit Daniel Kartmann entstanden, der an diesem Tag auch im Ensemble am Schlagzeug zu hören und zu sehen war. Zusammen mit Herbert Lindsberger, Katharina Wibmer, Edith und Johannes Gasteiger (Obmann des Vereins) bildete er sozusagen das „Kasperl-Quintett“. Sicherlich ist es eher selten, dass so exzellente Musiker an diesem Abend eher in der zweiten Reihe auftreten mussten und wollten.
Die Stars des Abends – Kasperl & Friends
Auf der Bühne des Landesmusikschulen-Saals war ein Puppentheater aufgebaut. In perfektem Licht und Ton tauchten nacheinander die Hauptdarsteller auf. Die Geschichte ist einfach gehalten – wie alle Kasperltheater-Präsentationen. Großmutter ruft Kasperl, Kasperl ruft Freund Seppl, der ist verliebt in die Prinzessin. Die Hexe ist wütend, weil ihre neue Hutmode nicht gefällt, und verzaubert die Prinzessin in eine Dose mit Erdnüssen. Zauberer erobert das Herz der Hexe und beide geben Kasperl und Seppl die Möglichkeit die Hexe zu retten. Soweit die Erklärung des Titels bis zum Happy-End in Kurzform. Bis dahin nichts Besonderes. Was es aber besonders machte, war der Vortrag der Puppen, die alle von Gregor Oehmann gespielt und gesprochen wurden. Nicht nur beim Namen dachten viele wohl an die Augsburger Puppenkiste von Walter Oehmichen – da gab es alleine durch die Perfektion des Spiels absolut Parallelen zur deutschen Legende – nur eben ohne Marionetten. Von der ersten Sekunde an baute er die Kinder in seine Vorführung ein und sorgte für eine ausgelassene Stimmung.Die Kinder waren alle „voll im Geschehen“ – sie gaben lauthals Tipps an den Kasper, lachten ohne Unterbrechung und tanzten in den kurzen Musikpausen auf ihren Stühlen. Und die Augen strahlten - das war ihr Nachmittag. Aber war es wirklich nur ihr Nachmittag?
Ehrlich gesagt standen die Kinder im harten Wettbewerb zu den begleitenden Müttern und Vätern, Omas und Opas, Tanten und Onkeln. Es war wirklich kaum zu erkennen, wer mehr Spaß gehabt hat. Und auch die Musiker wurden in den Bann des Vortrags gezogen. Da war es dann auch nur allzu verständlich, dass die Vorstellungen von einem Fernsehteam für das Kitz TV aufgezeichnet wurden.
Es waren noch Plätze frei. Sicherlich muss sich nach Corona alles noch wieder ein wenig einspielen. Man ist es - gerade mit kleinen Kindern – kaum noch gewohnt solche Veranstaltungen zu besuchen. Aber diese „Events“ solltet Ihr Euch – und vor allem Eure Kinder - nicht entgehen lassen. Es war ein einmaliger Nachmittag mit sehr engagierten Künstlern - es war wild und laut, und es durfte mal wieder richtig gelacht werden. Im nächsten Jahr bitte dabei sein. Das wären doch auch tolle Geburtstagsgeschenke an Eure Mädchen und Jungen. Dieter König