Kitzbüheler Anzeiger
24.08.2021
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Strenge Regeln für die Drohnen

Als neues Spielzeug auf dem Markt hat die Drohne große Beliebtheit erreicht. Aber nicht nur als Hobby, sondern auch bei Events, im beruflichen Bereich sowie bei Rettungseinsätzen wird auf den fliegenden Roboter zurückgegriffen.

Oberndorf | Die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen sind unterschiedlich und an Vielfalt kaum zu überbieten: von der Suche nach Vermissten über die Rehkitzsuche vor dem Mähen der Felder bis hin zu spektakulären Bildaufnahmen von Landschaften. Die Drohne ist zu einem vielgenutzten Medium geworden. In Oberndorf ist der Vereinssitz der „Austria Drone Task Force.“ Östereichweit gehören 21 Piloten dazu, es wird eine Informationsplattform für Drohnen geboten.

Faszination mit viel Bürokratie
Die Fernbedienung in die Hand nehmen und losstarten, so schnell geht es dann doch nicht. „Es gilt, drei Grundsätze zu beachten, bevor man eine Drohne starten kann“, erklären die Vereinsmitglieder Peter Jammernegg und Michael Embacher. Für die Inbetriebnahme braucht man einen Führerschein. Außerdem müssen alle Drohnen mit der individuellen Registrieriungsnummer gekennzeichnet werden und es gilt eine Versicherungspflicht für private und gewerblichen Drohnenflüge.

Der Vorteil einer Drohne liegt für Geschäftsführer Jammernegg auf der Hand: „Die Drohne ist im Vergleich zum Hubschrauber viel günstiger.“ Mit Hilfe einer Fernbedienung kann man zum gewünschten Ort nahe ranfliegen und diesen genau untersuchen. Außerdem ist man sofort einsatzbereit“, erklärt Jammernegg  der sich die Drohne seinerzeit als Spielzeug gekauft hat und das Hobby nun auch beruflich nutzt.

Ehrenamtliche Rehkitz-Ortung
Die Vereinsmitglieder stellen sich für die Rehkitz-Ortung im Frühjahr zur Verfügung. Vor dem ersten Mähen wird mit der Drohne das Feld abgeflogen und gesucht, ob kein Kitz im Gras liegt. „Anschließend ist für den Bauern das sichere Mähen möglich“, sagt Jammernegg. Abgerechnet wird dabei nur das Kilometergeld. Wie wichtig diese Hilfe ist, zeigt sich in den österreichweiten Zahlen: laut Schätzungen fallen jährlich 25.000 Rehkitze dem Mähwerken zum Opfer.

Die Anschaffung einer Drohne ist teuer. Mehrere Tausend Euro müssen für den fliegenden Roboter hingeblättert werden. Tendenz steigend. „Der Markt geht ab 5.000 Euro los, das Zubehör kostet dann extra“, sagt Jammernegg. „Dazu gehört beispielsweise die Wärmebild-Kamera. Mit einer normalen Kamera kann man nichts erkennen“, sagt Embacher.

Regeln im Fluggebiet
Beachtet werden müssen bei den Flügen das Luftfahrtsgesetz sowie diverse Sperrzonen. Im Bezirk ist es unter anderem verboten mit einer Drohne um den ÖAMTC Stützpunkt in Reith, den Flugplatz und das Krankenhaus in St. Johann sowie Militärisches Gebiet in Hochfilzen zu fliegen, auch über Naturschutzgebiete wie den Schwarzsee darf nicht geflogen werden. Außerdem ist das Kreuzen von Luftstraßen und Überfliegen von Menschenansammlungen verboten. Ebenso gilt es, einen Mindestabstand zu Häusern zu halten. „Es darf nicht jeder Fotos von einem anderen Garten machen“, erklären die beiden Drohnen-Insider: „Die Drohne dient nicht der Überwachung, sondern der Unterstützung.“

Breites Aufgabenfeld
Der Verein hofft, dass weitere Organisationen den Nutzen von Drohnen erkennen und somit das Aufgabengebiet ausgebaut werden kann. Auf einem guten Weg ist man derzeit. Bereits in den vergangenen Tagen sind Meldungen vom Drohneneinsatz in Osttirol gegen den Borkenkäfer bekannt geworden, die Feuerwehren greifen bei ihrem Einsatz in Waldbrandgebieten in Griechenland bei der Suche nach Glutnestern auf die Drohne zurück. Gefragt sind auch Vermessungen, Immobilienfotos sowie Live-Übertragungen. Verena Mühlbacher, Foto: Privat

 
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