TVB Wilder Kaiser: Ortstaxe erhöht, neue Marschrichtung vorgestellt
Mit der Erhöhung der Ortstaxe sowie der Präsentation der Strategie 2028 hatten die Mitglieder des TVB Wilder Kaiser bei der jüngsten Vollversammlung eine stattliche Tagesordnung vor sich.
Söll | Rund um den Koasa ist der Sommer mittlerweile die wichtigere Saison. 55 Prozent aller Nächtigungen entfallen auf diese Jahreszeit. Doch natürlich will die Region auch den Winter nicht aus den Augen verlieren: Ab kommender Saison werden z.B. die Märkte Slowakei und Irland forciert.
Um für die nächsten Aufgaben auch finanziell besser aufgestellt zu sein, stand die Erhöhung der Aufenthaltsabgabe auf der Agenda. Konkret empfahlen Aufsichtsrat und Vorstand des TVB eine Anhebung von 2,50 Euro auf 3,50 Euro per 1. Dezember 2025. Geschäftsführer Lukas Krösslhuber führte aus, dass der Verband mit 3,50 Euro immer noch im Mittelfeld vergleichbarer Regionen liegt.
„Es geht vornehmlich darum, die Kern-Skisaison abzusichern und an der Marke Wilder Kaiser zu arbeiten. Es geht aber auch darum, neue Angebote zu entwickeln, zu organisieren, finanzieren und zu bewerben.“ Krösslhuber nannte zudem die Infrastruktur als wichtige Aufgabe. Die Mitglieder votierten mehrheitlich für die Erhöhung und gaben somit der Verbandsführung die Mittel für die anstehenden Projekte in die Hand.
Tourismus: ein gutes Leben für alle
Der Tourismusverband Wilder Kaiser legt alle vier Jahre seine Strategie fest: In Workshops und Gesprächen gelang es auch diesmal wieder, die Ziele für 2028 zu definieren. Einleitend betonte Krösslhuber: „Eine Strategie ist immer ein Fokus auf jene Bereiche, die einen besonderen Veränderungsbedarf haben. Das heißt nicht, dass wir unsere komplette Energie in den nächsten vier Jahren nur auf diese Dinge konzentrieren. Der TVB Wilder Kaiser hat Basisaufgaben, um die wir uns natürlich auch weiterhin kümmern werden.“ Dennoch, die Marschrichtung steht fest und die heißt zusammengefasst: Der Tourismus in der Region soll weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein und gleichzeitig „treibende Kraft einer nachhaltig hohen Lebens- und Erlebnisqualität“.
Die Strategie fußt auf vier Schwerpunkten. In den „Ökologischen Wirkungsbereich“ fallen Dinge wie umweltfreundlichere Mobilität vor Ort, die Förderung von respektvollem Verhalten gegenüber Mensch und Natur aber auch Maßnahmen für einen geringeren CO2-Fußabdruck der Urlauber. Der „Ökonomische Wirkungsbereich“ berücksichtigt die wirtschaftlichen Aspekte des TVB. So hat man sich am Wilden Kaiser das Ziel gesetzt, weitere Angebote für Saisonzeiten mit schwacher Auslastung zu schaffen. Außerdem gilt: generell neue Angebote und Infrastruktur, um von externen Rahmenbedingungen wie z.B. Witterung unabhängig zu sein. Das Erschließen neuer Märkte sowie Maßnahmen für einen höheren Umsatz pro Gast fallen ebenso in den Ökonomischen Wirkungsbereich.
Der „Gesellschaftliche Wirkungsbereich“ umfasst das Tourismusbewusstsein und die Identität der Region. Im Schwerpunkt „Grundlagen unserer Wirksamkeit“ ist zusammengefasst, wie der Verband seine Ziele erreichen will. Weitere Informationen: Strategie 2028. Elisabeth Galehr
Bild: TVB-Urgestein Peter Moser (Mitte) erhielt anlässlich seiner Pensionierung eine Würdigung. GF Lukas Krösslhuber (links) und Obmann Johannes Adelsberger gratulierten. Foto: Galehr
Daten & Fakten
Wilder Kaiser in Zahlen
Ellmau | Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 standen Einnahmen von 9.497.594 Euro Ausgaben von 9.236.241 Euro gegenüber. Somit beträgt der Gewinn 261.353 Euro. Die Rücklage beträgt per 31. Dezember 6.172.270 Euro. Im Jahr 2024 budgetiert der TVB Wilder Kaiser mit rund 10 Millionen Euro.
Die 5-Jahres-Entwicklung Nächtigungen (2017/18 – 2022/23) zeigt im Verbandsgebiet ein leichtes Minus von 0,53 Prozent. Zum Vergleich: Tirolweit waren es minus 1,8 Prozent.
In der Sommersaison 2024 wurden 994.404 Übernachtungen im Verband registriert (Quelle: Landesstatistik Tirol).
Die aktuelle CO2-Bilanz des Tourismusverbandes beträgt 120 t CO2/ Jahr (+ 5t). Der Hauptanteil daran entfällt mit über 40 Prozent auf die Anfahrt der Mitarbeiter.
In den kommenden Wintern wird das Kampagnenbudget hochgefahren. Außerdem werden zusätzliche Angebote erarbeitet und Märkte bespielt.