TVB überlegt Anteile zu kaufen
Wie geht es weiter mit den St. Johanner Bergbahnen? Die Schließung der Hochfeld-Lifte und des Penzing-Sesselliftes ruft TVB-Obmann Josef Grander auf den Plan. Der TVB überlegt, Anteile zurückzukaufen.
St. Johann | Trotz Lockdown wird im Hintergrund an der Zukunft der St. Johanner Bergbahnen gearbeitet. Wie mehrfach berichtet, sind derzeit die Gerichte am Zug. Heinz Schultz, der bekanntlich einen Kaufvertrag mit SkiStar hat, will sich vorerst nicht zur Causa äußern.
Kritik von Hüttenwirten und Hoteliers
In St. Johann wird unter den Gastronomen Kritik laut – die Verantwortlichen der Bergbahn, allen voran Geschäftsführer Robert Horntrich, haben vergangene Woche über die Öffnungsschritte informiert. Demnach werden nicht nur die Hochfeld-Lifte nicht geöffnet, auch die Vierer-Sesselbahn am Penzing soll stillstehen. Für die Hüttenbetreiber - in diesem Bereich sind es drei- wahrlich keine guten Aussichten. Auch die Hoteliere am Fuß des Harschbichl sind alles andere als begeistert, denn das ist eines der Zuckerl, die sie ihren Gästen bieten können: ein direkter Einstieg vom Hotel ins Skigebiet.
Inzwischen hat sich TVB-Obmann Josef Grander in die Causa eingeschaltet. Der Penzingsessellift werde je nach Lage möglicherweise doch in Betrieb gehen, weiß Grander. Hier warte man die Entwicklung der Wintersaison ab, heißt es von Seiten der Bergbahn. Im Vorjahr haben die Liftbetreiber mit Einbußen von bis zu 30 Prozent zu kämpfen gehabt. Jetzt werden man erst einmal schauen, wie die Frequenz aussieht. Definitiv geschlossen bleiben aber die Hochfeld-Lifte. „Wir konnten inzwischen erreichen, dass eine Piste präpariert wird, so dass die Gäste zumindest bis zum Hotel abfahren können“, weiß Grander. Das Anfängerland in diesem Bereich sei in jedem Fall gesichert. Auch soll es einen regelmäßigen Skibusverkehr von den betroffenen Hotels zur Harschbichlbahn geben.
SkiStar spricht von flexiblem Winterbetrieb
SkiStar Pressesprecherin Nina Weiglhofer teilt dem Kitzbüheler Anzeiger auf Anfrage mit: „Die Entscheidung über die Öffnung der angeführten Liftanlagen ist aufgrund der aktuellen Situation getroffen worden. Die Voraussetzungen für die kommende Wintersaison sind herausfordernd. Es ist unsere Aufgabe und vor allem unsere Verantwortung den Gesellschaftern gegenüber, den Betrieb wirtschaftlich zu führen. Wir werden aber die Gegebenheiten genau verfolgen und einen an die Situation angepassten und damit flexiblen Winterbetrieb führen.“
Ankauf ist Thema bei der Vollversammlung
Nach wie vor nicht geklärt ist die Zukunft mit SkiStar als Mehrheitseigentümer. Dass die Gemeinde sowie der Tourismusverband die Anteile von Ski Star - immerhin 68 Prozent - eventuell ankaufen möchten, ist bekannt. Auf der Tagesordnung der Vollversammlung des Tourismusverbandes, die eigentlich am 2. Dezember stattfinden soll, ist der Tagesordnungspunkt „Abstimmung über den Kauf von 50 Prozent der von SkiStar zu veräußernden Anteile im Wert von 7,5 Mio. an der St. Johanner Bergbahnen GmbH“ aufgeführt.
Akribische Vorbereitung für den Anteilkauf
„Vorerst geht es darum, ein Paket zu schnüren. Wir wollen da keine Fristen versäumen“, begründet Grander den Vorstoß. Auch die Finanzierung ist noch Thema. „Fest steht aber, dass die Gemeinde mit im Boot sein muss. Alleine können wir das nicht stemmen“, betont Grander. Erst wenn alle Parameter vorliegen, sind Gespräche mit dem Land geplant. Vorerst allerdings müsse ja sowieso der Richterspruch abgewartet werden. Margret Klausner
Bild: Fix ist, dass die Harschbichlbahn geöffnet werden soll. Foto: Klausner