Tiroler Flagge am Dach der Welt
Geschafft! Am 13. Mai um exakt 6.41 Uhr erreichten der Kirchberger Willi Steindl und der Reither Hans-Peter Höck den höchsten Punkt der Erde.
Kirchberg, Reith | „Es war wie ein Traum, als wir da oben standen“, schildert Willi Steindl euphorisiert. „Wir sind überglücklich und stolz, dass wir es geschafft haben, aber wir sind auch sehr müde. Unsere Expedition war wohl eine der kürzesten aller Zeiten.“
Gemeinsam mit seinem Bergkameraden, dem Reither Hans-Peter Höck, war der Kirchberger Hotelier Teil einer Expedition, die aus zwei weiteren Österreichern, einem Israeli, einem Kanadier, einem Deutschen, einem US-Amerikaner sowie vier Bergführern und 25 Sherpas bestanden hatte. Mit ihrer Everest-Besteigung hat diese Expedition wohl Alpingeschichte geschrieben: „Wir haben von Kathmandu bis zum Gipfel und wieder zurück nur 16 Tage gebraucht, schildert Steindl. Er selbst war der 48. Österreicher und Höck der 47. Österreicher, die das Dach der Welt bestiegen haben.
Akklimatisierung mit Sauerstoffzelten daheim
Dem vorausgegangen war eine lange und intensive Vorbereitungszeit. Ein ganzes Jahr lang haben die beiden Extremsportler für den Everest trainiert und über die letzten zwei Monate ein spezielles Höhentraining absolviert. Besondere Sauerstoffzelte dienten daheim zur (Vor-)Akklimatisierung, andernfalls hätten sich die beiden Tiroler, ausgehend vom Base Camp in Nepal, über mehrere Wochen auf ihr riskantes Abenteuer vorbereiten müssen.
Den Gipfel erreichten sie mit Hilfe von künstlichem Sauerstoff. „Anders wäre es in dieser kurzen Zeitspanne gar nicht möglich gewesen“, schildert Steindl, der den 13. Mai als ungeheuer kräftezehrend und anstrengend beschreibt. „Vom Gipfel mussten wir über die Lhotse-Flanke ins Lager zwei absteigen. Insgesamt waren wir an diesem Tag 22 Stunden unterwegs.“
Schon für 15. Mai, also nur zwei Tage nach dem Erreichen des Gipfels, war die Heimreise geplant. Doch Montagfrüh, zum Zeitpunkt des Telefon-Interviews mit dem Kitzbüheler Anzeiger, saßen die beiden Everest-Bezwinger noch immer in einer Lodge nahe des Basislagers fest. Ein Hubschrauber, der die beiden nach Kathmandu hätte bringen sollen, konnte aufgrund eines Schlechtwettereinbruches nicht starten.
Trotz der Verzögerung sind die beiden Tiroler aber guten Mutes: „Wir freuen uns auf daheim. Spätestens am Donnerstag sind wir wieder da!“ Alexandra Fusser
Bild: Hans-Peter Höck (l.) und Willi Steindl, überglücklich am höchsten Punkt der Erde, dem Mt. Everest (8.848 m). Foto: Steindl