Tourismus unter Lupe genommen
Im Auftrag des Planungsverbandes Pillerseetal haben Unternehmensberater die touristischen Strukturen analysiert. Unter anderem raten sie zur Forcierung von Betten im hochwertigen Segment.
St. Ulrich | „Wohin geht die touristische Reise im Pillerseetal? Die Experten der Firma GFB Unternehmensberatung aus Zell am See gingen im Auftrag des Plaungsverbandes dieser Frage nach. Vergangene Woche präsentierten Gerhard Petri und Anna Heitzmann die Ergebnisse ihrer Studien den Entscheidungsträgern aus Gemeinden und Tourismusverband. Ziel ist es, auf diese Ergebnisse aufbauend, strategische Leitlinien für die Zukunft abzuleiten. Regio-Tech-Geschäftsführer Stefan Niedermoser moderierte den Abend.
Derzeit gibt es in der Region rund 8.500 Gästebetten, Tendenz fallend. So waren es vor zehn Jahren noch über 8.800. Es sind vor allem die Privatbetten, die immer weniger werden. Aufgefallen ist den Experten auch das Fehlen von Leitbetrieben. Zwar ist die Angebotsstruktur in den vergangenen zehn Jahren besser geworden. Doch mit dem „Waidringer Hof“ gäbe es nur ein Hotel in der Region, das den Namen Leitbetrieb verdient. Leitbetriebe wie diese seien dann auch ein Motor für die gesamte Urlaubsdestination.
Vergleich mit ähnlichen Destinationen
Die Berater verglichen das Pillerseetal überdies mit anderen Regionen wie dem Grödnertal sowie dem Zillertal. Hier hinke die Region allerdings mit rund 920.000 Nächtigungen hinterher, Grödner- wie Zillertal sprengen die Zwei-Millionen-Marke. Daher raten Petri und Heitzmann zur Forcierung von hochwertigen Betten und dazu Leitbetriebe anzuziehen. Die Weiterentwicklung der Angebotsbreite, etwa im Bereich Camping, das derzeit im Trend liegt, wie auch im 3-Stern-Bereich, sind ebenfalls Themen, die in Angriff genommen werden sollten.
Einiges rührt sich bereits in der Region. Derzeit seien neun Projekte inklusive zweier Umbauprojekte in Planung. Hier rechnen die Berater mit einem Bettenzuwachs von rund 17 Prozent.
Mit Ausnahme von St. Jakob sind in jeder Gemeinde des Pillerseetales neue Hotels in Vorbereitung. In Fieberbrunn soll mit dem 5-Stern-Betrieb „Marriott/Autograph“ ein potentieller Leitbetrieb entstehen.
Der Obmann des Planungsverbandes, Bgm. Konrad Walk, betonte, dass „die Studie unseren Weg bestätigt.“ Diese Zahlen hätten ihn nicht besonders überrascht, meinte TVB-Geschäftsführer Armin Kuen dazu. Die Region sei sehr klein strukturiert. Ein Ausbau müsse verträglich und ressourcenschonend sein, waren sich die Anwesenden einig. Margret Klausner
Bild: Unternehmensberater untersuchten die touristischen Strukturen rund um die Buchensteinwand. Vor allem der Bettenschwund im Pillerseetal ist ein großes Problem. Foto: Stefan Ringler