Kitzbüheler Anzeiger
23.01.2023
News  
 

Tourismus zeigt sich optimistischer

Es stellt sich wieder, wie alle Jahre, die große, spannende Frage: Wie wird sich die Auftragslage in der Tiroler Wirtschaft entwickeln? Ein Blick auf das aktuelle Konjunkturbarometer zeigt: Die Betriebe erwarten eine Flaute, aber keine Rezession.

Bezirk, Innsbruck  | Derzeit bewerten die heimischen Unternehmer die aktuelle Wirtschaftslage noch immer eher positiv. 35 Prozent gaben an, dass ihre wirtschaftliche Lage momentan gut sei, 49 Prozent bezeichnen sie als zufriedenstellend bzw. saisonüblich. Nur 16 Prozent ziehen bislang ein schlechtes Zwischenresümee. Vor allem der produzierende Bereich kommt gegenüber 2022 nunmehr in gedämpfteres Fahrwasser. Nur 41 Prozent der Gewerbe- und 35 Prozent der Industriebetriebe freuen sich derzeit über eine gute Wirtschaftslage. Bereits jedes vierte Tiroler Industrieunternehmen bewertet die Situation allerdings als schlecht. Demgegenüber spürt der Tourismus, der naturgemäß während der Pandemiejahre zu leiden hatte, jetzt wieder eine gewisse Aufbruchstimmung. Satte 48 Prozent geben ihrer momentanen Auftragslage gute Noten. Was die weitere Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 betrifft, zeigen sich die heimischen Touristiker zuversichtlich. 18 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft – damit liegen die Hoffnungsfrohen auf Platz drei, was die Sparten betrifft.

Für das nächste Halbjahr rechnen die Tiroler Leitbetriebe mit einer wirtschaftlichen Stagnation. Handel und Industrie zeigen sich besonders zurückhaltend in ihren jeweiligen Einschätzungen. Das führt dazu, dass der von der Wirtschaftskammer ermittelte Geschäftsklimawert – das ist der Mittelwert zwischen aktueller Lage und den Erwartungen für das Halbjahr – von + 24 Prozentpunkten im Sommer 2022 auf nunmehr +7 Prozentpunkte zurückgeht. Damit ist er aber immerhin noch im positiven Bereich, wie Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit bei der WK, hervorhebt: „Der Ausblick ist nicht so schlecht, wie man aufgrund der Teuerungswelle befürchtet hat“.
Dennoch könnte die getrübte Erwartungshaltung negativ auf die geplanten Investitionen wirken. Gerade jetzt seien Investitionen aber wichtig.
Motivation dafür könnte unter anderem die wirtschaftliche Prognose für Tirol liefern:

Wachstum bis zu zwei Prozent möglich
„Nach einem insgesamt kräftigen Wachstum von real rund 6 Prozent bis 7 Prozent der Bruttowertschöpfung im Jahr 2022 gehen wir davon aus, dass Tirol im Jahr 2023 – trotz Schwächephase im ersten Quartal – ein reales Wirtschaftswachstum von bis zu 2 Prozent erreichen kann“, erklärt Garbislander. Die wachstumsstärkste Branche dürfte 2023 die Sparte Tourismus sein. Eine Stagnationsphase werde es hingegen in der Tiroler Bauwirtschaft und Industrie geben.

Während die Pandemie wirtschaftlich so gut wie verdaut zu sein scheint, gibt es schon die nächsten Sorgen: Zu den größten Problemen der heimischen Unternehmen zählen aktuell die Energie- und Rohstoffpreise. Auch der Arbeits- und Fachkräftemangel setzt sich fort und plagt 85 Prozent der befragten Leitbetriebe. WK-Präsident Christoph Walser scheute sich daher auch nicht, eine Lanze für die Zuwanderung zu brechen, denn: „Man wird die Arbeitskräfte brauchen.“ E. Galehr

Bild: Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit bei der Wirtschaftskammer, geht davon aus, dass 2023 der Tourismus die wachstumsstärkste Branche sein wird. Foto: WK/Die Fotografen

 
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