Traumeinstand für Anna Gandler
Während die Herren nicht richtig in Schwung kamen, lieferte bei den Damen die junge Tirolerin Anna Gandler einen Traumeinstand im Biathlon-Weltcup. Lisa Hauser zeigte gute Rennen, haderte aber in der Verfolgung mit dem Schießen.
Hochfilzen | Erfreuliches gab es bei den Damen mit Aushängeschild Lisa Hauser, die wieder ihre konstant guten Leistungen abrufen konnte. Im Sprint belegte sie Rang 12 und meinte dazu: „Ich wusste schon vor dem Start, dass doch einige Fehler geschossen werden, von daher war der Fehler liegend extrem schade. Umso besser war dann das stehend Schießen, wo ich fehlerfrei durchgekommen bin. Auf der Spur war es relativ schwierig, weil es extrem glatt war, mit meiner Leistung auf der Loipe bin ich aber nicht unzufrieden“. Im Verfolger verbesserte sich Lisa auf den neunten Rang, haderte aber mit sich selbst beim Schießen: „Auch wenn wir in Hochfilzen Neuschnee gewohnt sind, ist es immer wieder schwierig, bei solchen Bedingungen zu laufen. Ich hatte aber extrem gutes Material und konnte mir auf der Loipe mein Rennen sehr gut einteilen. Es ist einfach schade, dass es heute am Schießstand, vor allem aufgrund der verpatzten letzten Serie, nicht ganz so funktioniert hat. Vielleicht habe ich in der vierten Runde ein bisschen zu viel investiert, um mich von den anderen Athletinnen abzusetzen.“
Zwei Fehler kosteten den Podestplatz
Bis zum letzten Schießen wäre für Hauser sogar ein Podestplatz in Reichweite gewesen, zwei Fehler beim letzten stehend Anschlag kosteten die 28-Jährige jedoch ein paar Positionen. Trotz der schwierigen Sommervorbereitung kämpft die Athletin in der Weltelite mit und blickt auf einen guten Saisonstart zurück: „Insgesamt habe ich hier in Hochfilzen drei Top-12-Ergebnisse erreicht. Damit kann ich absolut zufrieden sein“, so Hauser, die sich nun auf die Rennen in Frankreich freut.“
Die zweite Dame vom Kitzbüheler Ski Club, Anna Gandler, gab ihr Weltcup-Debüt. Beim Sprint-Rennen lieferte sie eine starke Performance ab, qualifizierte sich mit Rang 51 (+1:56,0 min./2 Fehlschüsse) umgehend für den Verfolger und war im Anschluss nicht ganz zufrieden: „Ganz so zufrieden bin ich heute nicht, wollte mehr um die zwei Fehlschüsse kämpfen. Auf der Loipe herrschten heute nicht meine Bedingungen. Dennoch habe ich mein Ziel, mich für die Verfolgung zu qualifizieren, geschafft.“ Hier zeigte die 21-Jährige Kitzbühelerin eine starke Leistung, leistete sich zwei Fehlschüsse am Schießstand, verbesserte sich um insgesamt 21 Plätze nach vorne und belegte am Ende den beachtlichen 30. Platz (+3:20,7 min.).
Erste Weltcuppunkte waren das Ziel
Damit durfte sich die junge Österreicherin in ihrem erst zweiten Weltcuprennen über ihre ersten Weltcuppunkte freuen und meinte: „Mein zweites Ziel habe ich mit dem ersten Weltcuppunkt ebenso erreicht. Zwei Fehler beim Schießen waren ok und läuferisch habe ich mich wieder gut gefühlt.“
Schatten gab es bei den Herren, die nicht richtig in Schwung kommen. Beim Herren Sprint war Felix Leitner als bester Österreicher 29., verlor aber in der Loipe über zwei Minuten. Stark verbessert ging es dann im Verfolger weiter. Von Rang 29 ins Rennen gestartet, lieferte er vor allem am Schießstand eine überragende Vorstellung ab. Der 25-Jährige leistete sich im gesamten Rennen keinen einzigen Fehlschuss, verbesserte sich damit um 16 Plätze nach vorne und belegte am Ende mit einem Rückstand von 2:08,3 Minuten Rang 13. Felix Leitner: „Das Rennen heute hat auf jeden Fall gut getan. Am Schießstand fühle ich mich wohl, ich kenne hier alles auswendig. Das ist mir heute entgegengekommen. Läuferisch habe ich aber eindeutig Luft nach oben.“ Für den Pillerseetaler Patrick Jakob verlief das Heimwochenende nicht nach Wunsch. Er belegte im Sprint Rang 88 (+3:58,6 min./3 Fehlschüsse) und war enttäuscht: „Es war ein Rennen zum Vergessen. Drei Fehler am Schießstand sind für mich zu viel. Läuferisch tue ich mich im Moment sehr schwer.“ AS
Bilder: 1) Gleich bei ihrem zweiten Antreten im Weltcup konnte Anna Gandler Weltcup-Punkte erringen.2) Lisa Hauser hatte in der Verfolgung das Podium vor Augen. Fotos: Stefan Adelsberger