Kitzbüheler Anzeiger
11.04.2022
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Truhe ist mehr als 300 Jahre alt

Die Freude beim Heimatverein Pillersee ist groß: Mit dem Ankauf der Bauerntruhe „Fieberbrunn“ ist ein weiter großer Wurf gelungen.

Fieberbrunn | Es ist ein ganz besonderes historisches Juwel, das jetzt im Eingangsbereich des Marktgemeinde seinen Platz gefunden hat: Die Bauerntruhe „Fieberbrunn“ stammt aus dem Jahr 1701 und konnte jetzt zur Freude von Obmann Wolfgang Schwaiger vom Heimatverein angekauft werden.
Schon Ende des vergangenen Jahres startete Schwaiger die entscheidenden Gespräche, die schlussendlich zum Ankauf führten.

„Dank der Vermittlung von Hermann Mayrhofer, dem Kustos des Gotik- und Bergbaumuseums Leogang, haben wir von der Truhe erfahren“, schildert Schwaiger. Das Möbel war von einer Kunsthandlung in Oberösterreich zum Kauf angeboten worden. Es sei im Privatbesitz eines WienerArztes gewesen, hat der Fieberbrunner in Erfahrung gebracht. Dieser hatte von den 1950er bis in die 1970er-Jahre eine der größten Sammlungen an alpenländischer Volkskunst aufgebaut und darüber auch mehrere Bücher verfasst, weiß Schwaiger.

Handwerker ist noch nicht bekannt
Im Buch „Alpenländische Bauernkunst“ (erschienen 1966) war auch die Truhe abgebildet. Noch seien einige Fragen über die Namensgebung offen. Auch welcher Handwerker dahinter steht, oder ob sie irgendwann irgendwo in Fieberbrunn aufgestellt war, ist derzeit noch nicht recherchiert. Sicher dürfte sein, dass sie aus dem Jahr 1701 stammt und damit bereits 320 Jahre alt ist.

Die Beschreibungen in der vorliegenden Literatur – Helmut Nemec hat darüber geschrieben – hat sich Wolfgang Schwaiger sehr genau angesehen: Der doppelschweifige Löwe, das Wappentier Böhmens, verleihe dieser Truhe eine besondere Bedeutung, heißt es darin. Das „verhaltens-vornehme“ Möbel mit dem ausgeschnittenen und ausgeschnitzten Dekor mit Rumpelleisten und Lisenen sei ein Prachtstück der alpenländischen Kultur, über das sich die Verantwortlichen des Heimatvereins besonders freuen und das jetzt von allen Bürgern im Gemeindeamt bewundert werden kann. mak

Bild: Die uralte und besondere Truhe hat derzeit im Eingangsbereich der Marktgemeinde Fieberunn ihren Platz gefunden. Foto: Schwaiger

 
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