Ulan-Panzer ließen TÜPL erbeben
Als Vorbereitung auf Friedensmissionen in alpinen Bereichen, etwa im Kosovo, übten vergangene Woche 80 Panzergrenadiere am Truppenübungsplatz in Hochfilzen.
Hochfilzen | Das war dann auch für den stellvertretenden Kommandanten des Truppenübungsplatzes Hochfilzen, Obstlt. Thomas Moser, kein ganz alltägliches Szenario – zwei Wochen lang dominierten Panzer das rund 1.400 Hektar große Gelände an der Landesgrenze zu Salzburg. Scharf geschossen wird am TÜPL öfter, doch Panzergrenadiere sind dann doch eher seltene Gäste. Mit zwölf „Ulan-Schützenpanzern“ absolvierten 80 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 35, die im niederösterreichischen Großmittel stationiert sind, ein umfangreiches Training. Der alpine Bereich war dann auch eine besondere Herausforderung für die Kadersoldaten. Für den Kampf im gebirgigen Terrain mussten die Panzergrenadiere ihre Taktik ändern. „Wir haben gelernt, das Gelände richtig zu nützen. Im alpinen Gelände müssen wir die Abschnitte verkürzen und auch aus anderen Winkeln feuern, um die Waffen richtig einzusetzen. Wir haben in diesen zwei Wochen gelernt, wie wir die Kompanie im Gebirge richtig einsetzen und in Stellung bringen und den gemeinsamen Feuerkampf führen können,“ erklärte etwa Kompaniekommandant Fritz Urban.
Feindliche Kräfte auf österreichischem Gebiet
Die Annahme, dass feindliche Kräfte in österreichisches Staatsgebiet eindringen, stand im Mittelpunkt der Übungen. Sie wurden durch Zielscheiben dargestellt und auch mit den Maschinenkanonen der Schützenpanzer bekämpft. Drei Tage lang bereiteten sich die Soldaten akribisch vor, um dann mit ihren Panzern im steilen Gelände aus allen Rohren zu feuern.
Die Panzergrenadiere rüsten sich mit diesen Übungen unter anderem für Friedensmissionen in alpinen Einsatzräumen, wie z.B. im Kosovo oder Bosnien und Herzegowina. Dafür sei es höchste Zeit, wie der stellvertretende Salzburger Militärkommandant Günther Gann erklärte: „Durch lange andauernde Assistenzeinsätze, auch wegen der Coronapandemie, sind diese Kernfähigkeiten etwas in den Hintergrund geraten. Da müssen wir wieder fit werden.“ Dass die Panzerübung erfolgreich verlief, freute die Militärs naturgemäß.
Der TÜPL Hochfilzen wird immer wieder auch als Ausbildungsstätte von ausländischen Streitkräften im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden (PfP) genutzt. Margret Klausner
Bilder: 1) Normalerweise im flachen Großmittel in Niederösterreich stationiert, übten die Panzergrenadiere zwei Wochen lang am TÜPL Hochfilzen den Einsatz im alpinen Gelände. Auch für die Panzerfahrer eine neue Situation. 2) Insgesamt haben im Ulan-Panzer elf Soldaten in voller Montur Platz. Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung wurde scharf geschossen. 3) Hauptmann Fritz Urban erklärt anhand eines Modells die Taktik des Angriffes, die dem alpinen Gelände angepasst werden muss. Fotos: Klausner